Hüttenwirtin als Berufung und Knochenjob

Die Steirerin Helga Pratl ist seit 14 Jahren Wirtin auf der Salmhütte unter dem Großglockner. Viele Hütten haben eine Materialseilbahn, die Salmhütte nicht. Eine Lieferung pro Saison kommt per Hubschrauber, doch Frischware schleppt die Wirtin selbst auf den Berg.

Frische Ware, die auf der Hütte gebraucht wird, muss mühsam am Rücken auf den Berg getragen werden, denn der Hubschrauber kommt nur einmal pro Saison. Helga Pratl ist die Pächterin der Salmhütte, einem beliebten Ausgangspunkt für Großglocknertouren im Nationalpark Hohe Tauern. Wenn etwas gebraucht wird, geht sie los, bei so gut wie jedem Wetter.

Wirtin Salmhütte Schleppen Frischware Glockner

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Wirtin Helga Pratl war einkaufen

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22 Kilo müssen zur Hütte getragen werden

Drei Stunden schleppen bei jedem Wetter

Mindestens drei Stunden ist die 54-Jährige, die aus Rohrbach an der Lafnitz stammt, von Kärntner Seite aus unterwegs, mit 22 Kilogramm Last auf dem Rücken. Sie ist seit 14 Jahren Wirtin auf der Salmhütte, diese mühsamen Fußmärsche gehören zum Job dazu. Meistens ist ihr Ausgangspunkt die Glorerhütte auf Tiroler Seite, manchmal auch vom Glocknerhaus an der Hochalpenstraße. Bei einem Marsch war Redakteur Peter Matha dabei. Die Wirtin packt eingekaufte Eier, Toastbrot, Obst und andere Frischwaren in eine Rückentrage und marschiert los. Kleinere Kletterpassagen muss sie ebenfalls bewältigen.

Wirtin Salmhütte Schleppen Frischware Glockner

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Der Steuerberater ruft an, hier hat Helga Prat Handyempfang

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Die warme Hütte ist nach drei Stunden in Sichtweite

„Es ist die Liebe zu den Bergen“

Auf die Frage, wie eine Steirerin auf einer Kärntner Berghütte landet sagte, Pratl: „Durch die Liebe zu den Bergen. Ich war die ersten Male vor 20 Jahren auf dem Glockner und hab mich in die Salmhütte verliebt. Die Infrastruktur ist so, dass es nie ein Berghotel, sondern immer eine Hütte bleiben wird.“ Für bis zu 50 Gäste kocht sie an sechs Tagen die Woche, dann muss sie wieder ins Tal, Nachschub besorgen.

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Helga Pratl auf dem Weg zur Salmhütte

Peter Matha begleitete die Wirtin auf ihrem beschwerlichen Weg.

„Etwas schaffen, was andere nicht machen“

Nach eineinhalb Stunden ist das steilste Stück geschafft, dann geht es noch einmal eineinhalb Stunden bis zu Hütte weiter. Hoch über dem Leitertal macht die Wirtin telefonisch auch noch Büroarbeit. Auf der Hütte selbst hat sie keinen Handyempfang und hört so Mitteilungen oft die ganze Woche nicht ab.

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Eine urige, gemütliche Schutzhütte

Sie brauche das Gefühl, dass sie mit diesen Märschen etwas schaffe, was nicht jeder macht. Auf 2.600 Meter Seehöhe schneit es auch im Sommer, das kennt die Wirtin schon, dazu Wind und Graupeln. Auch für die langjährige Hüttenwirtin ist die Ankunft an der Hütte jedes mal eine große Erleichterung.

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Peter Matha half diesmal auch beim Tragen

Ihre Helfer auf der Hütte sind genauso wie Helga Pratl glücklich, dass es nicht immer nur klassisches Bergsteigeressen gibt, sondern etwas Frisches. Bis zur nächsten Woche, da macht sie sich wieder auf den Weg zum Einkaufen.

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