Puchers dritter Versuch am Cerro Torre

Der Kärntner Extrembergsteiger Markus Pucher will den Cerro Torre an der Grenze zwischen Argentinien und Chile als erster Mensch alleine und im Winter besteigen. Zweimal musste er schon umdrehen, jetzt bricht er wieder nach Patagonien auf.

Der Cerro Torre in Patagonien gilt als einer der schwierigsten Gipfel der Welt. Auf Markus Pucher übt er eine besondere Faszination aus. Zweimal hat er den gut 3.100 Meter hohen Gipfel schon alleine bestiegen, jedesmal im Sommer. Mit der ersten Alleinbegehung im Winter könnte er Alpingeschichte schreiben.

„Ich wollte nichts riskieren“

Zuhause ist Markus Pucher in Baldramsdorf. Er ist Bergführer und Industriekletterer. Zweimal musste der 41-Jährige aufgrund der Verhältnisse schon am Cerro Torre umdrehen. Im vergangenen Jahr machte er 40 Meter unter dem Gipfel kehrt. „Es war keine leichte Entscheidung, umzudrehen. Es war aber zuviel loser Schnee auf der Bergwand, dieser Schnee bildete eine Art Schaumrolle. Ich hätte einen Tunnel graben können, aber dafür hätte ich zehn Stunden gebraucht. Ich wollte nichts riskieren, der Berg steht ja noch länger.“

Extrembergsteiger Markus Pucher Cerro Torre

ORF/Markus Pucher

Der Cerro Torre in Patagonien gilt als einer der schwierigesten Gipfel der Welt

Spezielle Trockennahrung im Gepäck

Seinen Rucksack hat Markus Pucher für seine Expedition schon fast fertig gepackt. „Mittlerweile ist das schon ein Ritual“, so der 41-Jährige. 40 Kilogramm wiegt sein Rucksack. Auch Verpflegung hat er mit dabei, eine spezielle Trockennahrung. „Ich packe nur ein, was ich wirklich brauche.“

Kameramann begleitet den Bergsteiger

Diesmal wird Markus Pucher von einem Kameramann begleitet. „Auch eine Drohne haben wir mit“, so der Oberkärntner. Der Kameramann soll nicht nur ihn und die Natur filmen, sondern auch das Drumherum festhalten, wie etwa das Zelt aufgebaut und das Essen zubereitet wird. Bis jetzt drehte Pucher seine Abenteuer meist selbst mit einer Helmkamera.

Extrembergsteiger Markus Pucher Cerro Torre

ORF/Markus Pucher

Zu Hause im Maltatal trainiert der Extrembergsteiger für seine Expedition

„Das ist etwas Göttliches am Berg“

Als Solokletterer müsse man schon auf sein Gefühl hören. „Denn da ist ja nur der Berg und du. Du kannst zwar mit dem Berg reden, aber du musst mit dir selber ausmachen, wie weit du gehst.“ Er gehe nicht jeden Sonntag in die Kirche, „aber ein bisschen ein Gottvertrauen habe ich schon. Ich glaube schon, dass da Etwas ist. Vor allem wenn man soviel in den Bergen unterwegs bin, da merkt man dass da Etwas ist, etwas Göttliches.“

Extrembergsteiger Markus Pucher Cerro Torre

ORF/Markus Pucher

Fast immer ist Markus Pucher alleine am Berg unterwegs

Warum er gerne alleine unterwegs ist? „Mir taugt das, wenn ich ein paar Tage in der Wildnis alleine bin. Man kommt wieder mehr zu sich selbst - ein tolles und eigenartiges Gefühl.“

Extrembergsteiger Markus Pucher Cerro Torre

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Mit einem Gipfelsieg würde Markus Pucher Alpingeschichte schreiben

Sollte ihm der Gipfelsieg diesmal gelingen, dann würde Markus Pucher Alpingeschichte schreiben. „Aber das ist nicht der Grund, warum ich das mache. Das ist mein großer Traum. Und: Ich glaube auch, dass es möglich ist.“

Interview Markus Pucher

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Das Gespräch führte Andreas Kimeswenger