Wirbelsturm wütete an der Adria

Unwetter gab es auch in Friaul und Venedig: Ein Wirbelsturm soll dort laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa gewütet haben. Bis zu 50 Personen wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Auch Tourismusorte wurden teilweise getroffen.

Der Zivilschutz warnte vor Gewittern, Regenschauern, Hagel und starkem Wind in mehreren Regionen im Norden des Landes. Besonders schwer traf es am späten Nachmittag den Ort Cavallino Treporti. Dort wurde eine Frau von einem umstürzenden Baum schwer verletzt. Rund 50 Menschen haben sich laut Nachrichtenagenturen an die Unfallstationen der lokalen Krankenhäuser gewandet, nachdem sie von herumfliegenden Gegenständen leicht verletzt wurden. Bäume wurden auf parkende Autos geworfen, Boote türmten sich in den Häfen. Urlauber verlebten bange Minuten auf einem Campingplatz in Jesolo.

Vor allem mehrere Tornados, die über die Strände hinwegfegten und eine Spur der Verwüstung hinterließen, sorgten für Panik. Die Internetplattformen sind voll mit Bildern dieser Windhosen, die vor allem aus Katastrophenfilmen bekannt sind - hierzulande aber zum Glück eher selten vorkommen.

Tornados in Österreich kein neues Phänomen

Dass man sich in Zukunft verstärkt auf diese Wetterphänomen einstellen muss, will Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik nicht bestätigen: „Tornados gab es in Österreich schon immer. Der erste stammte aus der Zeit des 1. Weltkriegs in Wiener Neustadt. Auch aus Italien von der Adriaküste erhalten wir jährlich Tornadomeldungen. Das diese gehäuft auftreten, liegt wahrscheinlich an der Wetterlage: Es gab feuchtschwüle Luft im oberitalienischen Raum. Wir hatten kein trockene Hitze, sondern viel feuchte Hitze. Das begünstigt die Entwicklung von Tornados.“

Geringere Schäden in Lignano und Grado

Auch die Tourismusorte Lignano und Grado waren betroffen, scheinen von der Unwetterfront aber nur gestreift worden zu sein. Giorgio Ardito führt der einen Tourismusbetrieb in Lignano: "Es war um 17.00 Uhr und dauerte weniger als eine halbe Stunde, es gab schwarzen Wind, einen ganz dunklen Himmel. Bäume stürzten auf Straßen, es gab aber nur Sachschäden.“

Der Villacher Thomas Soyer ist Präsident des Tourismusvereins Grado: „Es gibt mehrere Schäden in der Tiefebene in Friaul, im Gebiet von Codroipo und Palmanova, Udine. Grado ist vom Unwetter großteils verschont geblieben. Die großen Schäden sind ausgeblieben.“

Die Unwetter fallen mitten in die Hochsaison, ein langes Wochenende steht zudem vor der Tür. Soyer rechnet aber damit, dass die Schäden innerhalb der nächsten Tage beseitigt sind: „Soviel ich weiß, haben Anreisende mit Verkehrsbehinderungen wegen umgestürzter Bäume zu rechnen. Diese müssen abtransportiert werden, es dürfte aber relativ schnell gehen.“

Links: