Fipronil: Kontrollen von Gastronomie

In ganz Österreich gibt es bis dato keinen nachgewiesenen Fall von mit dem Insektizid Fipronil verseuchten Eiern. Die Lebensmittelaufsicht Kärnten will Hotellerie und Gastronomie überprüfen, die vielleicht Eier aus Deutschland bezogen haben.

Millionen giftbelasteter Eier sorgen für einen Skandal in den Niederlanden, Belgien und Deutschland. Die giftige Substanz war nach derzeitigem Stand der Ermittlungen über das Reinigungsmittel Dega-16 in die Ställe gelangt, das eigentlich nur auf ätherischen Ölen wie Menthol und Eukalyptus beruht.

Vermutlich hatte ein belgischer Hersteller Fipronil beigemischt, ein Kontaktgift, das gegen Hautparasiten wie Läuse, Milben und Flöhe wirkt. Es wird etwa bei Hunden und Katzen verwendet. Die Anwendung bei lebensmittelliefernden Tieren ist nicht erlaubt. In sehr hohen Dosen kann Fipronil auch für Menschen gefährlich sein. Wie genau es auf sie wirkt, ist allerdings nicht bekannt.

Derzeit noch keine Prüfungen

In Kärnten werden von offiziellen Stellen noch keine Kontrollen der Eierproduzenten durchgeführt. Die Lebensmittelaufsicht werde aber Gastronomie- und Hotelbetriebe überprüfen, die Eier möglicherweise direkt aus Deutschland bezogen haben. Das sagte Lebensmittelinspektor Alfred Dutzler am Dienstag auf Anfrage der APA: „Wir müssen schauen, welche Betriebe dafür infrage kommen“, sagte Dutzler. In landwirtschaftlichen Betrieben sind keine Kontrollen geplant. „Das Mittel ist in Österreich gar nicht vertrieben worden.“ Es gebe keinerlei Hinweis, dass österreichische Eier belastet sein könnten.

Ein österreichisches Handelsunternehmen hat unterdessen gekochte Eier aus Deutschland aus Vorsicht aus dem Sortiment genommen, sagte Dutzler. Um welches Unternehmen es sich handelt, um eine Supermarktkette oder einen Großhändler, wurde nicht bekannt gegeben.

Noch kein Verkaufsrückgang vermerkt

Die Verunsicherung bei den Lebensmittelhändlern dürfte groß sein, das bekam auch Stefan Wakonig, Geschäftsführer des Eierrings Herzogstuhl zu spüren. Mit 21 Zulieferbetrieben und mehr als 140.000 Hühnern zählt der Eierring zu den größten Eierproduzenten in Kärnten. Nach Bekanntwerden des Skandals in den Niederlanden wollten einige Lebensmittelhändler eine Versicherung von Wakonig, dass seine Eierbauern das Schädlingsbekämpfungsmittel nicht einsetzen. Daraufhin seien alle Mitgliedsbetriebe befragt worden, alle versicherten Fipronil nicht zur Schädlingsbekämpfung zu verwenden, so Wakonig.

Einen Nachfragerückgang an Eiern bemerkt Wakonig nicht, gerade jetzt in der Urlaubszeit sei die Nachfrage an heimischen Eiern konstant hoch.

Eierdatenbank.at gibt Auskunft

Österreichweit zog die AMA vergangene Woche 30 Marktproben österreichischer Frischeier im heimischen Lebensmittelhandel, in keiner wurde Fipronil nachgewiesen. „Im heimischen Lebensmittelhandel sind fast ausschließlich österreichische Frischeier erhältlich. Diese sind mit dem Länderkürzel ‚AT‘ auf der Stempelung am Ei beziehungsweise am rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel klar erkennbar“, sagte Genia Hauer, Qualitätsmanagerin der AMA Marketing. Wer die Herkunft der Eier genau überprüfen möchte, erhält unter Eierdatenbank.at Auskunft über den Legehennenbetrieb und die Haltungsform.

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