Gut besuchter Trachtenumzug trotz Hitze

Der 74. Villacher Kirchtag hat am Samstag seinen Höhepunkt erlebt: An die 3.500 Trachtenträger aus ganz Europa trotzten der Hitze und machten beim großen Kirchtags-Umzug durch die Innenstadt mit. 40.000 Besucher säumten die Straßen.

Am Samstagnachmittag war kurzzeitig nicht klar, ob nicht eine Gewitterzelle über der Draustadt die Festtagsstimmung trüben könnte - es wurde sogar angemacht, den Umzug vorzuverlegen. Dies war aber letztendlich nicht nötig und es herrschte durchgehend „Kaiserwetter“ mit bis zu 34 Grad. Viele der Teilnehmer am traditionellen Trachtenumzug warteten so lange es ging vor der Aufstellung im Schatten. Mehr als zwei Stunden dauerte der Umzug mit mehr als 3.500 Teilnehmern aus allen Teilen Kärntens, aus ganz Österreich und dem Alpen-Adria-Raum, er führte über den Rathausplatz und die Draubrücke.

Neben den tausenden Kirchtagsbesuchern entlang der Festzugsstrecke verfolgte auch Bundeskanzler Christian Kern gemeinsam mit Landeshauptmann Peter Kaiser, sowie die Landeshauptmann-Stellvertreterinnen Beate Prettner und Gaby Schaunig (SPÖ) und die Landesräte Gernot Darmann (FPÖ) und Christian Benger (ÖVP) von der Festtribüne aus das Spektakel mit.

Albel: Villach ist Stadt der Lebensqualität

Villachs Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) betone, dass die gesamte Brauchtumswoche im Zeichen der Freude, Lebensqualität und des friedlichen Miteinanders gestanden sei. „Villach ist eine Stadt der Lebensfreude, sie kann feiern und der Trachtenfestzug passt zu Villach“, so das Stadtoberhaupt.

Kirchtags-Obfrau Gerda Sandriesser erwähnte, dass sich Villach beim 74. Kirchtag von seiner schönsten und farbenprächtigsten Seite zeige. Sie begrüßte die zahlreichen Ehrengäste auf der Ehrentribüne und verhehlte nicht ihre Freude darüber, dass Bundeskanzler Kern erstmalig den Trachtenfestzug mitverfolge. Es sei nicht sein erster Kirchtag, sagte Kern am Rande der Veranstaltung.

Kern stattete auch Bürgermeister Günther Albel einen Besuch ab. Dann ging es zum Empfang der Stadt, wo der Bundeskanzler, umringt von Fotografen, mit Landeshauptmann Peter Kaiser und weiteren Vertretern der Landes- und Stadtpolitik zusammentraf. Der zweistündige Festzug wird gemeinsam von der Villacher Bauerngman und dem Villacher Kirchtagsbüro organisiert und umfasst fünf Blöcke. Angeführt wurde der Umzug von der Bergkapelle Bad Bleiberg, der mit Block 1 am Beginn der Italienerstraße/Kreuzung Pestalozzistraße startete. Am Samstag wurde noch bis 2.00 Uhr gefeiert, uA mit einem „Brillantfeuerwerk“. Am Sonntag findet noch bis Mitternacht der „Nachkirchtag“ statt, währenddessen beginnen bereits die Vorbereitungen auf den Jubiläumskirchtag im kommenden Jahr.

Positive Bilanz

Johann Presslinger, Geschäftsführer der Villacher Kirchtags GmbH, sagte, es sei alles hervorragend verlaufen. Die Besucherzahlen würden etwas unter jenen der vergangenen Jahre liegen, letztendlich sei die Qualität und nicht die Quantität entscheidend. Auch laut den Standlern wurden gute Geschäfts verzeichnet - mehr dazu in Trotz Hitze: Gute Kirchtagsgeschäfte.

Der guten Stimmung konnte weder die Hitze, noch ein Unwetter am Mittwochabend einen Abbruch tun. Das Festgelände musste zwar kurzzeitig geräumt werden, die Gäste konnten aber schon nach einer knappen Stunde wieder unbeschwert weiterfeiern, da Entwarnung gegeben wurde. - mehr dazu in Unwetter: Feierpause am Villacher Kirchtag.

Polizei: Keine Alko-Lenker

Auch die Polizei ist zufrieden, dass es gelungen ist, das Gelände beim aufziehenden Gewitter rasch und friedlich zu räumen, die Übungen für diesen Fall haben sich bewährt. Abgesehen davon gab es am Kirchtag laut Stadtpolizeikommandant Erich Londer keine Auffälligkeiten: „Es gab keine schweren Vorfälle, aber es zieht sich das ganze Strafgesetzbuch durch die Kirchtagswoche.“ Laut Londer habe es sieben Festnahmen gegeben, 20-30 Anstandsverletzungen und Einbruchsdiebstähle und Körperverletzungen gegeben. Positiv sei zu bemerken, dass keine alkoholisierten Pkw-Lenker erwischt wurden.