Hickhack um Südufer-Radweg
Während das Nordufer bereits gut erschlossen ist, gibt es auf der Süduferstraße des Wörthersees noch zahlreiche Lücken. Holprig, eng und gefährlich sieht das Radfahren zumindest auf bestimmten Teilstrecken derzeit noch aus. Bei einem Lokalaugenschein des ORF Kärnten war die deutsche Urlauberin Dagmar Schröder gerade mit ihrem Fahrrad von Velden nach Klagenfurt unterwegs und fühlte sich nicht unbedingt sicher auf der Strecke: „Man fährt ja einen großen Teil an und auf der Straße bzw. auf dem Gehweg. Das ist nicht so angenehm. In Deutschland gibt es bessere Radwege.“
Eine Mio. Euro für erste Stufe
Das Verkehrsreferat des Landes will diese unbefriedigende Situation jetzt ändern. Laut dem zuständigen Landesrat, Rolf Holub von den Grünen, seien die Planungsarbeiten für das zweistufige Projekt abgeschlossen. Im Herbst könnte mit dem Radweglückenschluss am Südufer des Wörthersees begonnen werden. Die Kosten liegen bei etwa einer Million Euro. Als zweite Stufe sollte dann das Radfahren in beiden Richtigungen möglich sein.
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Temporeduktion während „Haupt-Radfahrzeiten“
Für den Vollausbau sind derzeit drei Millionen Euro veranschlagt. Auf die Frage, warum zuerst nur ein Radweg in eine Richtung - von Klagenfurt nach Velden - angedacht ist, sagte Holub, der Wunsch der Bevölkerung sei es gewesen, halbwegs gefahrlos rund um den Wörthersee fahren zu könnne. Es müssten auch Grundstücke abgelöst und Vorarbeiten erledigt werden.
Bis es zum Vollausbau kommt, soll auf der gesamten Süduferstraße für die Autofahrer ein neues Tempolimit gelten. Laut Holub werde es in den „Haupt-Radfahrzeiten“ im einspurig befahrbaren Bereich zwischen Juli und August eine 50 km/h-Begrenzung geben, danach wieder 70 bzw. 100 km/h.
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Perdacher und Köfer für sofortigen Vollausbau
Markus Perdacher, Bürgermeister der Gemeinde Maria Wörth (ÖVP) kann den Vorschlägen wenig abgewinnen. Er wehrt sich nicht nur gegen die 50-km/h-Beschränkung für die Autofahrer, sondern auch gegen die Einbahn-Regelung für die Radfahrer. Wer nämlich in die Gegenrichtung, also von Velden nach Klagenfurt unterwegs sei, müsse weiterhin auf der Straße fahren. Perdacher spricht sich gleich für einen Vollausbau des Radweges in beide Richtungen aus: „Sonst ist es für die Autofahrer wieder kompliziert, wenn links und rechts Radfahrer sind. Das ist nicht ungefährlich.“
Kritik an der Einbahnregelung für Radler und dem Tempolimit kommt auch von Straßenbaureferent Gerhard Köfer vom Team Kärnten. Auch er spricht sich gleich für einen Vollausbau aus. Grundsätzlich seien aber alle Maßnahmen zum Radwegeausbau auf der Süduferstraße zu unterstützen, heißt es.