Kriminalstatistik 2017: Anzeigen rückläufig

Im ersten Halbjahr 2017 sind in Österreich weniger Anzeigen erstatet worden als im Vorjahr. In Kärnten gibt es einen rückläufigen Trend vor allem bei Einbrüchen in Wohnungen, Häuser und bei Gewaltdelikten.

Knapp 252.000 Anzeigen wurden im Zeitraum von Jänner bis Juni 2017 österreichweit erstattet, davon 12.000 in Kärnten. Laut Landeskriminalamt ist das ein spürbarer Rückgang im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres. Für den Zeitraum Jänner bis Juni 2017 gibt es einen Rücklauf von 3,9 Prozent von angezeigten Fällen auf die Gesamtkriminalität bezogen. „Wir sprechen von 11836 Gesamtanzeigen. Davon geklärt haben wir 6474. Die Aufklärungsquote von 54,7 Prozent liegt in Kärnten über dem Bundesdurchschnitt der rund 48 Prozent beträgt“, sagte Natascha Painter vom Landeskriminalamt Kärnten.

In der Statistik des Innenministeriums wurden die sogenannten „Big Five“ - die fünf häufigsten Delikte, also Einbruchsdiebstähle, KFZ-Diebstähle, Gewalt, Internetkriminalität sowie Wirtschaftskriminalität berücksichtigt. „Am stärksten zurückgegangen ist die Anzahl der angezeigten Einbruchsdiebstähle in Wohnhäuser und Wohnungen. „Auch Dämmerungseinbrüche fallen darunter. In diesem Bereich haben wir eine Rückläufigkeit von 48,3 Prozent. Das ist bemerkenswert“, so Painter.

Internetbetrug nimmt weiter zu

Aktuell gebe es laut der Kriminalistin im ersten Halbjahr rund 166 angezeigte Fälle. Rückläufig seien auch die Gewaltdelikte, mit 6,1 Prozent weniger Anzeigen als im Vorjahr. Eine große Herausforderung für die Zukunft bleibe der Internetbetrug, der immer noch zunehme. Grundsätzlich sei man aber zufrieden mit der Kriminalstatistik für das erste Halbjahr, vor allem mit der vorbildlichen Polizeiarbeit, sagte Painter.

Letztendlich stellt sich die Frage, warum das Innenministerium heuer eine Halbjahres-Kriminalstatistik veröffentlichte. Im vorigen Jahr hat es dazu noch geheißen, dass man aus Zahlen über ein halbes Jahr nur schwer Rückschlüsse auf die Sicherheitslage ziehen könne.

Kriminalstatistik nicht wahlkampfbedingt

Auf die Frage, ob das ÖVP-geführte Innenministerium heuer wahlkampfbedingt eine Halbjahresstatistik veröffentlicht habe, antwortete der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit Konrad Kogler, „Nein, das steht damit überhaupt nicht in Zusammenhang. Wir sehen, dass es da ein ganz breites Interesse nicht nur von der medialen Seite gibt, sondern wir haben auch entsprechende parlamentarische Anfragen“.