Werbeagentur Top Team in Konkurs

Die Klagenfurter Top-Team-Werbeagentur hat am Mittwoch Konkurs anmelden müssen. Die frühere SPÖ-Agentur war nach Aufträgen von SPÖ-Regierungsmitgliedern in die Schlagzeilen geraten.

Die Verbindlichkeiten sollen bei etwa 80.000 Euro liegen, Aktiva werden mit 41.000 Euro angeführt. Des Weiteren sollen noch Außenstände in unbekannter Höhe vorliegen. Als Grund für den Konkurs gab die Agentur beim KSV 1870 massive Verluste bei bisher bestehenden Kunden und einen Rückgang bei Deckungsbeiträgen an.

Jahrelange Ermittlungen wegen Untreue

Die frühere SPÖ-Agentur hatte in der gleichnamigen Top-Team-Affäre Bekanntheit erlangt. Dabei geht es um den Vorwurf der Untreue, unter anderen gegen den Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Über Scheinrechnungen soll Geld aus dem Landesbudget bei der parteieigenen Werbeagentur „geparkt“ worden sein, weil man befürchtete, die Gelder im Folgejahr nicht mehr genehmigt zu bekommen. Kaiser hatte angekündigt, bei Vorliegen einer rechtskräftigen Anklage zurückzutreten. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) arbeitet derzeit an einem Vorhabensbericht in der Causa.

Laut einer Sprecherin von Kaiser bekam die Agentur noch Aufträge des Landes Kärnten - und zwar die Gestaltung von Todesanzeigen. Das werde aber derzeit umgestellt, künftig wolle man das hausintern machen. Die Partei hatte die Agentur im Frühjahr 2010 verkauft, man hatte sich damals von allen wirtschaftlichen Betrieben getrennt. Von der SPÖ erhielt die Agentur auch keine Aufträge mehr. Die derzeitigen Inhaber hatten nichts mit der gerichtsanhängigen Causa zu tun. Die Werbeagentur Top Team war eine 100-Prozent-Tochter der Kärntner Druckerei, die Kärntner Druckerei war im Eigentum der SPÖ.

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