Neues Gerät warnt Rehe vor Autofahrern

Fast 3.000 Wildunfälle wurden 2016 in Kärnten gemeldet. Der für Verkehrssicherheit und Jagd zuständige Landesrat Gernot Darmann (FPÖ) startet zusammen mit der Kärntner Jägerschaft ein Pilotprojekt zur Reduktion der Wildunfälle durch neue optische und akustische Geräte.

Die neuen, optischen und akustischen Wildwarngeräte sind mit blauem Blinklicht ausgestattet und geben einen Piepston ab, der vor allem Rehe davon abhalten soll, die Straße zu queren, wenn ein Auto herannaht.

20.000 Euro kommen vom Verkehrssicherheitsreferat des Landes für die Anschaffung der insgesamt 790 Geräte, die an den Straßenpflöcken montiert werden. Mit dem zur Verfügung gestellten Budget können optische und akustische Wildwarngeräte für eine Strecke von ca. zwölf Kilometer angeschafft werden. Realistisch sei aber eine Strecke von ca. 10,5 bis 10,8 Kilometer, denn ca. zehn Prozent der Geräte müssen auf Lager gelegt werden, um zumindest die folgenden zwei Jahre die Instandhaltung der ausgestatteten Strecken zu sichern. „Beschädigte oder abhanden gekommene Geräte müssen sofort nachgerüstet werden, um einen entsprechenden Erfolg des Einsatzes zu gewährleisten“, so Josef Schnabl, von der Abteilung „Reviergestaltung und Naturschutz“ bei der Kärntner Jägerschaft.

 Pressekonferenz Wildwechsel

ORF

In Summe wurden durch die Kärntner Jägerschaft kärntenweit bisher rund 131,5 Straßenkilometer mit Wildwarngeräten ausgestattet. 77 Jagdgebiete sind mit Wildwarngeräten ausgestattet. Die Projektstrecken befinden sich auch weiterhin schwerpunktmäßig in den Bezirken Klagenfurt und Völkermarkt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in diesen Bereich zum einen die Straßendichte und das Verkehrsaufkommen sehr hoch sind und zum anderen entsprechen diese Räume auch den Gebieten mit den höchsten Rehwildaufkommen in Kärnten.

Sonderprojekt im Raum Völkermarkt

Für das Sonderprojekt in Völkermarkt werden die Streckenabschnitte mit 233 Stück optisch-akustischen Geräten, 324 Stück Uni-Wildwarnreflektoren weiß und 234 Stück in blau ausgestattet sein. Akustische Geräte der Firma WIWASOL haben den Vorteil, dass sie optische und akustische Warnreize kombinieren. Dadurch kann der Geräteeinsatz kosteneffizienter erfolgen, da bei Montage eines akustischen Wildwarngerätes mit zusätzlichen LED-Effekten nun auf demselben Straßenpflock kein weiterer optischer Wildwarner angebracht werden muss.

Die Anbringung und Wartung der Geräte übernimmt die Kärntner Jägerschaft. Oberst Klaus Innerwinkler vom Völkermarkter Bezirkskommando: „Wir haben ja seit Jahren die höchste Anzahl an Wildunfällen in ganz Kärnten. Ich erhoffe mir eine Reduktion auf ein erträgliches Maß.“ Sollten die neuen Warngeräte die Zahl der Unfälle tatsächlich reduzieren sollen sie in ganz Kärnten an exponierten Straßenabschnitten angebracht werden.

Darmann: Wild kontrolliert entnehmen

Jagd- und Verkehrssicherheitsreferent Gernot Darmann (FPÖ) sieht neben dem Schutz der Verkehrsteilnehmer durch dieses Vorhaben auch volkswirtschaftliche Vorteile: „Es geht auch Wildbret verloren. Wir sind angehalten, das Wild kontrolliert zu entnehmen, um es auch jagdwirtschaftlich verwerten zu können. Es hat keiner etwas davon, wenn wir die Entnahme mit Autos stattfinden lassen.“

Trotz blinkender Lichter und akustischer Signale werden immer wieder Wildtiere die Straßen queren. Vorsicht ist also angebracht, wenn das Warnschild für Wildwechsel am Straßenrand darauf hinweist, dass mit Rehen, Hirschen oder gar Wildschweinen zu rechnen ist. Eine Verringerung der Geschwindigkeit während der Dämmerung könne auch zu einer Verringerung beitragen.

Links: