Kinderpornos: Zehn Monate Haft für 19-Jährigen
Staatsanwältin Daniela Zupanc schilderte in ihrem Anklagevortrag, wie sich der damals 16 bzw. 17 Jahre alte Bursche über Chat-Dienste am Handy an Mädchen von zehn, zwölf oder 13 Jahren heranmachte. Er forderte sie auf, ihm Nacktbilder zu schicken. Drei der Opfer verweigerten, bei dem vierten Mädchen, einer 13-Jährigen, hatte er schließlich Erfolg. Sie schickte auf Drängen des Angeklagten Bilder und machte auch Videos, in denen sie Handlungen an sich selbst vornahm, was als schwerer sexueller Missbrauch gewertet wurde.
Außerdem legte die Staatsanwältin dem Angeklagten zwei physische Übergriffe auf eine Jugendliche zur Last. Die 15-, später 16-Jährige traf sich zwei Mal mit dem Angeklagten. Er nötigte sie laut Staatsanwältin mit Gewalt zu sexuellen Handlungen, ließ sie nicht gehen, bevor er bekam, was er wollte: „Es war ihm bewusst, dass sie das nicht wollte“, so Zupanc.
“War in einer Triebphase“
„Ich kann mir das nicht erklären,“ sagte der Bursche am Dienstag vor Gericht. Bei der Polizei hatte er ausgesagt, er sei „in einer Triebphase“ gewesen, als er die ihm vorgeworfenen Taten begangen habe. Der Verteidiger sagte, dass sein Mandant mit dem Mädchen nach wie vor befreundet sei und es ihm verziehen habe.
Gericht ordnet Bewährungshilfe an
Der Schöffensenat unter dem Vorsitzenden Richter Michael Schofnegger sprach den 19-Jährigen in allen Punkten schuldig schuldig. Der junge Mann wurde zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zehn Monaten verurteilt, außerdem muss er 800 Euro Strafe zahlen. Außerdem ordnete das Gericht Bewährungshilfe für den 19-Jährigen an, auch sein Telefon wird eingezogen.
Geständnis als mildernd gewertet
Als mildernd wertet das Gericht das Geständnis des Burschen und die Tatsache, dass der Angeklagte zum Zeitpunkt der Tat noch minderjährig war. „Wir meinen, dass Sie aus Ihren Fehlern gelernt haben“, sagte der Richter. Der Angeklagte nahm das Urteil an, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab, das Urteil ist somit noch nicht rechtskräftig.
Erst letzte Woche wurde in Kärnten ein Fall von sexuellem Missbrauch verhandelt: Ein 23-jähriger Lavanttaler wurde wegen sexuellen Missbrauchs einer Zwölfjährigen zu 18 Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe von 2.200 Euro verurteilt worden - mehr dazu in 18 Monate Haft für Missbrauch von Zwölfjähriger. Für Aufsehen sorgte kürzlich auch ein Prozess, ein 15-Jähriger wurde zu fünf Monaten bedingt verurteilt, weil er Sex mit einer 13-Jährigen hatte. Den wenigsten Jugendlichen ist klar, dass sie sich damit strafbar machen können - mehr dazu in Zu jung für Sex: Mit einem Fuß im Kriminal.