Wirbel um BZÖ-Italien-Reisen

Das BZÖ kommt weiter nicht zur Ruhe. Nun erschien ein Bericht im Magazin „News“, wonach die früheren Landtagsabgeordneten Johanna Trodt-Limpl und Wilhelm Korak auch private Reisen auf Steuerzahlerkosten unternommen haben sollen.

Vier Tage Rom mit Übernachtung im Luxushotel, Essen in Gourmetrestaurants und ein Proseccoglas im Nobelcafe um 17 Euro. Insgesamt ergab das Reisekosten von mehr als 5.000 Euro, konsumiert von Johanna Trodt-Limpl, Wilhelm Korak und deren jeweiligen Lebenspartnern. Die entsprechenden Belege und Rechnungen liegen „News“ vor. Grund der offiziellen BZÖ-Reise war ein Papst-Besuch 2015. Das Geschenk für den Pontifex soll ebenfalls aus der Parteikasse gezahlt worden sein: 276 Euro für einen Kupferstich von Maria Luggau.

BZÖ Trodt Limpl Korak beim Papst

BZÖ/L'Osservatore Romano

Der Papst bekommt sein Geschenk

„Kompliziertes Prozedere beim Papst-Besuch“

Ein gebuchter Fotograf hielt den Moment der Übergabe fest, Kostenpunkt 200 Euro. Die Reise war „sehr toll und schön“, bilanzierte Trodt-Limpl am Montag gegenüber dem ORF. Die Länge von vier Tagen für ein Foto mit dem Papst sei dem komplizierten Prozedere rund um die Papst-Audienz geschuldet gewesen, man müsse sich stundenlang anstellen, um einen Passierschein ansuchen und vieles mehr. Dafür würden allein drei Tage draufgehen. Dass die Lebenspartner bei der offiziellen Politikerreise mit dabei waren, sei nicht unüblich, sie hätten auch jeweils 500 Euro Privatanteil eingezahlt. Also 1.000 Euro von insgesamt 5.000 Euro Reisekosten.

Reise nach Venedig

Italien ist offenbar ein beliebtes Reiseziel der abgetretenen BZÖ-Spitze, denn im Februar 2016 hat es eine Klubreise nach Venedig gegeben. Dafür wurden 10.000 Euro von der Parteikasse behoben. Insgesamt waren acht Reiseteilnehmer dabei, BZÖ-Spitzenpolitiker samt Lebenspartnern. Auch Koraks Ehefrau war wieder mit dabei, wie ein Foto auf ihrem Facebook-Profil zeigt. Als eine Facebook-Freundin unter das Foto postet, was sie denn dort schon wieder mache, antwortete die Ehefrau des einstigen BZÖ-Klubomannes: „Das frag ich mich grad auch. Essen, trinken, genießen.“

„Immer noch eine Mio. Euro in Parteikasse“

Ex-Obfrau Trodt-Limpl fragte sich beim Gespräch mit dem ORF per Telefon, warum die neue Parteispitze so viel Zeit und Kraft in Streit, Zwietracht und in den Schachzug gegen sie investiere. Es sei viel wichtiger, mit dem finanziell gut aufgestellten BZÖ einen guten Landtagswahlkampf vorzubereiten. Es würde immer noch mehr als eine Million Euro in der Parteikasse liegen. Trodt-Limpl und Korak bestreiten weiterhin die Vorwürfe gegen ihre Person. Korak will bei der Staatsanwaltschaft eine umfassende Stellungnahme einbringen. Für beide gilt die Unschuldsvermutung.

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Rücktritte und Anzeigen

Erst am 20. Juli traten Trodt-Limpl und Korak aus der Kärntner Partei aus, damit ist das BZÖ nicht mehr im Landtag. Beide bleiben unter dem Namen „Interessengemeinschaft der freien Abgeordneten“ im Landtag - mehr dazu in Aus für BZÖ im Kärntner Landtag. Der neue Landesobmann Helmut Nikel wirft beiden Abgeordneten Förderungsmissbrauch, Urkundenfälschung und „gewaltige eigenmächtige Ausgaben" vor, die Staatsanwaltschaft ermittelt - mehr dazu in Anzeige gegen Ex-BZÖ-Führung eingebracht.

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