Richtig Erste Hilfe leisten

Sommerzeit ist nicht nur Urlaubszeit, sondern auch verstärkt Unfallzeit. Richtige Erste Hilfe kann lebensrettend sein. Die Angst, etwas falsch zu machen, sei unbegründet, so Experten.

„Hinschauen - Hingehen und Erste Hilfe leisten“ - dieses Motto sollte für all jene gelten, die Augenzeuge eines Unfalls werden, sagt Gottlieb Kowatsch, leitender Notfallsanitäter und Ausbildner beim Roten Kreuz. Nichts zu tun führe zu keiner Verbesserung der Situation. Gerade bei Badeunfällen würden die ersten Minuten oft über Leben und Tod entscheiden. Bei Verkehrsunfällen ist laut einer Feldstudie, die das Rote Kreuz regelmäßig durchführt, nur jeder Vierte bereit, selbst Erste Hilfe zu leisten. Ganz ähnlich verhält es sich bei anderen Unfällen. Die Angst, etwas falsch zu machen, sei jedoch unbegründet, sagte Kowatsch.

Wiederbelebung durch Herzmassage

Als Ersthelfer sollte man sich einen Überblick verschaffen und erkennen können, ob ein Atem-Kreislauf-Stillstand eingetreten sei. Bewusstlose Patienten bringe man in eine stabile Seitenlage. Ist keine Atmung feststellbar, muss ein Erwachsener sofort wiederbelebt werden.

Sendungshinweis:

„Frühjournal“, 25. Juli 2017

Kotatsch: „Falls vorhanden, öffnet man die Kleidungsstücke oder man zieht zum Beispiel ein T-Shirt nach oben und drückt auf dem nackten Brustkorb, ungefähr in der Mitte des Brustbeines, 30 Mal kräftig rauf. Man geht dann über zum Mund - überstreckt den Kopf und beatmet den Patienten zwei Mal. Dann geht man wieder retour zum Brustkorb, wo man 30 Mal die Druckmassage macht“, erklärt Kowatsch.

Kinder zuerst beatmen

Kleinkinder oder Säuglinge werden zuerst fünf Mal beatmet. Dies könne für das Atemzentrum ein Anreiz sein, wieder selbstständig mit der Atmung zu beginnen bzw. für den Körper ein Impuls sein, dass die Atmung fehlt.

Dass man einen Bewusstlosen durch Herzmassage und Beatmung verletzten kann, sei auszuschließen, sagt Gottlieb Kowatsch: „Der Körper würde eine Abwehrspannung oder Abwehrbewegung zeigen.“

Per Telefon Unterstützung holen

Rund 18.000 Personen abslovieren in Kärnten jedes Jahr einen Erste-Hilfe-Kurs. An der Ausbildung sollte es nicht liegen, meint der leitende Rot-Kreuz-Notfallsanitäter. Er ermutigt Jede und Jeden zu helfen - wenn nötig unter fachkundiger Anleitung. Unter der Notrufnummer 144 erhält man genaue Anweisungen, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen man setzen kann bis die Rettungskräfte vor Ort sind.

Link: