Seenbericht: Wasserqualität verbessert
Bereits zum 31. Mal führte das Institut für Seenforschung die Gütekontrollen der heimischen Gewässer durch, bei denen die Nährstoffbelastung in den Seen überprüft wurde. Die Phosphor- und Stickstoffwerte spielen dabei eine wichtige Rolle. Sind ihre Werte hoch, bilden sich vermehrt Schwebealgen, was die Wasserqualität negativ beeinflusst.
In allen untersuchten Seen gingen diese Nährstoffe 2016 im Vergleich zum Vorjahr zurück, so Roswitha Fresner, Leiterin des Instituts für Seenforschung. „Bei den großen und tiefen Seen wissen wir, dass sie sich auf einem sehr stabilen Nährstoffniveau befinden und sie werden von Jahr für Jahr auch gleich bewertet“, sagt Fresner. Schwankungen seien vor allem bei den kleineren Seen feststellbar, die rascher auf Umwelteinflüsse reagieren.
ORF/Petra Haas
Regenfälle hatten positive Effekte
Die Gründe für die Verbesserung seien nicht einfach zu erklären. Laut dem Seenforscher, könnten die starken Regenfälle dafür verantwortlich sein, die dazu führen, dass Schwebstoffe absinken. Aber auch das stärkere Wasserpflanzenwachstum könnte sich postiv auf die Wasserqualität auswirken. „Die Seen werden im Frühjahr schneller warm, deshalb beginnen die Pflanzen früher zu wachsen“, sagt Fresner.
Besonders deutlich wird das am Ossiacher See, wo die Zahl der Wasserpflanzen auch durch die Sanierung des Bleistätter Moors wieder deutlich gestiegen ist - sehr zum Leidwesen vieler Badegästen und Tourisitker. Das Land genehmigte daher ausnahmsweise per Bescheid ein einmaliges Mähen des Wassergrases in bestimmten Bereichen.
ORF/Iris Hofmeister
13 kleinere Seen wiesen erhöhte Werte auf
Auch in 13 kleineren Seen und Teichen wurden erhöhte Nährstoffkonzentrationen gemessen. Quellen für Nährstoffbelastung im Wasser, die wiederum für Algenwachstum sorgt, sind einerseits häusliche Abwässer, andererseits die Landwirtschaft, aber auch von Fischern verwendetes Lockfutter kann sich negativ auswirken. Kanalbau und Vorschriften über Dünge-Abstände zu Gewässern sorgten hier für Verbesserungen. Besonders nährstoffarm und damit klar ist das Wasser demnach unter anderem im Faaker See, im Keutschacher See, dem Klopeiner See, dem Millstätter See und im Weissensee.
Von dem viel zitierten Begriff der „Trinkwasserqualität“, der im Zusammenhang mit dem Seenbericht oft genannt wurde, will man heute nicht mehr sprechen. Es hätten sich zu viele Missverständnisse damit aufgetan, sagte Umweltreferent Rolf Holub von den Grünen und nannte als Beispiel den Wörther See: „Der Wörther See ist ein großes Trinkwasserreservoir, aber natürlich haben wir Bakterien und E.Coli im See. Es ist nicht unbedingt empfohlen das Wasser zu trinken, aber die Qualität ist 1-A“.