Spuren von sechs Ursauriern entdeckt

Vor knapp einem Monat wurde im Geopark Karnische Alpen die heurige Saurierfährtensuche gestartet. Dabei wurden unter anderem die Fährten von sechs Ursauriern entdeckt.

Ein Fund, auf den die Forscher besonders stolz sind und der sie für alle Mühen entschädige, wurde in den letzten Arbeitstagen des Teams rund um den wissenschaftlichen Grabungsleiter, Sebastian Voigt vom Urweltmuseum Geoskop in Deutschland, gemacht.

Zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter und Bergbauern von der Dobra wirkten bei den Grabungen mit. Dabei konnte eine rund 1,5 Quadratmeter große Platte mit einer gut erkennbaren Fährtenfolge eines Amphisauropus geborgen. Diese Platte wird im Geoparkzentrum in Dellach verwahrt und wird nach Konservierungsarbeiten bei der nächsten Sonderausstellung im GeoPark-Besucherzentrum zu sehen sein.

„Trampelflächen“ entdeckt

Außerdem wurden 20 verschiedene Spuren und Marken identifiziert. Alleine vom Amphisauropus wurden mehr als 300 Hand- bzw. Fußabdrücke gezählt. Dieser Fährtentyp war in einzelnen Lagen so häufig, dass von den Forschern regelrechte Trampelflächen freigelegt werden konnten.

Obwohl die effektive Grabungsfläche mit rund 30 Quadratmetern sehr klein war, würden die vorläufigen Ergebnisse bereits einen erstaunlich umfassenden Einblick in die Welt des frühen Perms vor 285 Millionen Jahren ermöglichen, teilte der Geopark Karnische Alpen in einer Aussendung mit. Damals lag das Obere Gailtal in Äquatornähe und war Teil des Großkontinents Pangäa.

Große Platte Bergung

GeoPark Karnische Alpen

Grabungsteam bei der Bergung einer großen Platte

Spuren teilweise erstmals im Alpenraum entdeckt

Entdeckt wurden zum Beispiel Spuren des Batrachichnus, Varanopus und Tambachichnium, die erstmals am Laaser Berg bzw. teilweise sogar erstmals im gesamten Alpenraum nachgewiesen werden konnten. Neben den Fährtenabdrücken der sechs verschiedenen Ursaurier, den ältesten Nachweisen von vierfüßigen Landlebewesen im heutigen Alpenraum, wurden in der sogenannten Laas-Formation viele Zeugnisse gefunden, die helfen, das damalige Ökosystem zu rekonstruieren.

In den feinkörnigen Sedimenten blieben Trockenrisse, Algenmatten, Wellenrippel, Regentropfen, Pflanzenwurzeln, Insektenspuren und Wohnbauten im Boden lebender Weichtiere erhalten. Neben diesen Marken und Spuren wurden erstmals auch Reste körperlich erhaltener Tiere. Dabei handelt es sich um Panzerabdrücke kleiner Krebse, die im Kötschacher Berg gefunden wurden.

Alle Funde charakterisieren den einstigen Lebensraum als eine stark belebte Flussaue, in der im Jahresverlauf Regen- und Trockenzeiten einander abwechselten. Die Flusslandschaft dürfte Teil eines großen Gebirges gewesen sein, das mehrere hundert Kilometer vom Meer entfernt im Landesinneren lag.

Große Platte Bergung

GeoPark Karnische Alpen

Markierte Abdrücke

EU-Projekt ermöglichte Grabungen

Nach einer Umsetzungsmöglichkeit der Grabung suchte Geoparkleiterin Gerlinde Krawanja-Ortner seit 2013, als die ersten Funde an der Grabungsstelle gemacht wurden. Diese Möglichkeit ergab sich mit der Genehmigung des grenzüberschreitenden Italien-Österreich-Interregprojekts „GeoTrAC“, das vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE), vom Land Kärnten und von der Region finanziert wird.

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