Novelle zum Kärntner Naturschutzgesetz
Der Naturschutzbeirat hat in Kärnten bei vielen Projekten mit Umwelteinfluss Mitspracherechte. Von Kritikern wird er mitunter auch als Hemmschuh gesehen, etwa was die Errichtung von Windparks oder Kleinwasserkraftwerken angeht. Die Verfahren würden zu lange dauern. Sie seien für Klein- und Mittelunternehmer zu unübersichtlich und zu teuer, heißt es heute auch bei der Vorstellung des Vereins „Forum Naturschutz und Wirtschaft Kärnten“. Hinter ihm stehen Ziviltechniker, Ingenieurbüros, eine Rechtsanwältin und die Wirtschaftskammer.
„Mehr Know-how als andere Vereine“
Das Ziel laute Naturschutz und wirtschaftliche Entwicklung in Einklang zu bringen, sagte Obmann Christoph Aste, der Forst- und Energieexperte ist. „Unser Antrag und sinnen muss es sein Lösungen zu finden, wie beides gemeinsam machbar ist und dafür braucht es technisches Know-how. Wir glauben, dass wir in unsere Reihen deutlich mehr Know-how haben als alle anderen Verein in diesem Bereich“, so Aste, der für seinen Verein Sitz und Stimme im Naturschutzbeirat einfordert.
Astes Stellvertreter sind Tatjana Dworak, Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Umweltrecht, die auch die Projektwerber für den Windpark Bärofen auf der Koralpe vertreten, sowie Ziviltechniker Josef Krappinger mit den Schwerpunkten Landschaftsplanung und Naturschutz. Nach eigenen Angaben hat der Verein schon mehr als 300 Mitglieder. Alle Voraussetzungen für den Naturschutzbeirat seien erfüllt.
Wirtschaftliche Weiterentwicklung nicht zügellos
„Ich glaube, dass Kärnten gut beraten ist Wirtschaft und Naturschutz gemeinsam zusammenzubringen, auch im Naturschutzbereit, dass es auch ein Symbol ist für Kärnten, was wir eigentlich haben wollen. Wir wollen gemeinsam wirtschaftliche Weiterentwicklung. Wir wollen das nicht zügellos, schrankenlos und ohne jeglichen Bedacht auf Natur, deshalb dieser gemeinschaftliche Ansatz“, so Aste.
Man wolle nicht als Wirtschaftslobbyisten, sondern als Naturschutzorganisation gesehen werden. „Uns geht es um einen gesamtheitlichen Naturschutz und wir haben so Konfliktfelder wie einerseits den Klimaschutz versus den Naturschutz. Ich brauche natürlich alternative Energie, die unzweifelhaft einen Eingriff in die Natur darstellt, aber natürlich gesamt gesehen bringt es auch einen Schutz fürs Klima. Und dann sehen wir das eben anders als andere Naturschutzvereine weil wir die Gesamtheit sehen und nicht einzelne Interessen wie den Vogelschutz“, sagte Tatjana Dworak.
Binnen sechs Monate nach Inkrafttreten des Naturschutzgesetzes müssen die fünf Beiratsmitglieder von der Landesregierung neu bestellt werden. Sollte das Forum Naturschutz und Wirtschaft Kärnten keinen Sitz erhalten, werde man jedenfalls weitermachen, sagte Obmann Aste.