Med-Day: Jungmediziner für Ärzte-Job begeistern

Mit einer Informationsveranstaltung sollen Medizinstudenten und Jungmediziner für den Beruf des niedergelassenen Arztes in Kärnten begeistert werden. Der Med-Day hat das Ziel, möglichst viele junge Allgemeinärztinnen und Ärzte nach Kärnten zu holen.

Den Kärntner Landgemeinden droht in einigen Jahren ein massiver Ärztemangel, davon geht zumindest die Ärztekammer aus. Tatsächlich wird in den nächsten fünf Jahren die Hälfte der 150 niedergelassenen Ärzte in den kleinen Gemeinden in Pension gehen. Damit es zu keinem Engpass kommt, startete das Land bereits einige Initiativen. Nun folgt eine weitere, initiiert vom Gesundheitsfonds des Landes. Der Med-Day findet am 13. Juli im Seepark Hotel Klagenfurt statt.

Med Day Infoveranstaltung Mediziner Kärntner Gesundheitsfonds

Kärntner Gesundheitsfonds

Kärnten bietet mehr als nur den Job

Das Bild vom praktischen Arzt beim medizinischen Nachwuchs ist nicht immer das Beste. Vor allem dann wenn die Kassenstelle in einem Tal, fernab des Zentralraumes liegt. Das ist aber nicht immer das richtige Bild, heißt es vom Gesundheitsfonds. Kärnten biete nämlich viel mehr, mit seiner schönen Landschaft, den warmen Badeseen im Sommer, den Skigebieten vor der Haustür im Winter.

Und auch das Berufsbild des praktischen Arztes oder der praktischen Ärztin wandle sich, sagte Paula Dostal vom Gesundheitsfonds: „Ich glaube, dass das Bild des Allgemeinmediziners sowieso oft falsch gesehen wird. Man kann in dem Bereich sehr viel selbst gestalten und sehr viel zusätzlich zur Tätigkeit des Allgemeinmediziners machen, sei es Homöopathie oder Osteopathie. Ich glaube, dass das auch für die jungen Mediziner sehr spannend sein kann.“

Frühe Entscheidung über künftige Ausbildng

Nach der Reform müssen sich Jungärzte schon nach neun Monaten Ausbildung im Krankenhaus entscheiden, ob sie in Richtung Allgemeinmedizin gehen wollen oder eine Fachausbildung anstreben, sagte Dostal: „Daher ist es wichtig dass wir die jungen Leute von Anfang an motivieren können, sich für die Allgemeinmedizin zu entscheiden.“

Für Allgemeinmediziner muss Kärnten pro Jahr 28 Ausbildungsstellen bereithalten und auch entsprechende Lehrpraxisplätze. Der Grundstein für den vorausgesagten Engpass speziell bei den Landärzten liegt aber in den Zugangsbeschränkungen für das Medizinstudium mit den Aufnahmetests. Nur 1.000 junge Österreicher werden pro Jahr genommen, darunter sind nur 50 junge Leute aus Kärnten. Vorbereitungskurse sollen helfen das Missverhältnis auszugleichen.

Jobs auch abseits der eigenen Praxis

Kärnten ist beim medizinischen Nachwuchs also auch auf Interessenten von außerhalb angewiesen: „Das Ziel der Veranstaltung ist es, die Jungmediziner, die Studenten und Studentinnen zu motivieren, nach Kärnten zu kommen und ihnen aufzuzeigen, dass Allgemeinmedizin sehr wohl viele Perspektiven und Möglichkeiten bietet und dass sie mit einem positiven Gefühl aus der Veranstaltung hinaus gehen.“

Allgemeinmediziner müssen übrigens nicht notwendigerweise eine Praxis betreiben. Jobs für sie gibt es auch in den Krankenhäusern, bei den Versicherungen, aber auch in Ämtern und Behörden und in der privaten Wirtschaft.

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