Verkehrsunfälle mit Kindern meist in der Freizeit

221 Kinder sind im Vorjahr bei Verkehrsunfällen in Kärnten verunglückt. Ein Kind kam dabei ums Leben. 80 Prozent der Verkehrsunfälle der letzten Jahre ereignen sich aber nicht am Schulweg, sondern in der Freizeit, heißt es von den Experten.

Die Ferienzeit ist eine gefährliche Zeit, heißt es vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Im Juli und August verunglückten im vergangenen Jahr in Kärnten 53 Kinder im Straßenverkehr. Der Verkehrsclub Österreich fordert in diesem Zusammenhang ein kindgerechtes Verkehrssystem. Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich: „Das bedeutet, dass unsere Kinder im Ortsgebiet sicher mit dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs sein können. Das ist durch mehr Verkehrsberuhigung erreichbar, dort wo Kinder unterwegs sind, also im Umfeld von Spielplätzen, Freizeitanlagen, Kindergärten oder Schulen. Hier sollte maximal Tempo 30 gelten.“

Parkverbot vor Schutzwegen ausdehnen

Verbesserungen seien auch bei Straßenübergängen und Kreuzungen nötig, sagte Gratzer. Ein großes Problem sei, dass parkende Autos die Sicht auf Kinder verstellen, die die Straße - etwa bei einem Schutzweg - überqueren möchten. „Derzeit haben wir die gesetzliche Regelung, dass auf und fünf Meter vor Schutzwegen ein Halte- und Parkverbot gilt. Leider werden aber die Autos, in den vergangenen Jahren immer breiter und höher, Stichwort SUV-Boom und Geländewagen. Dadurch ist es dann möglich, dass trotz Einhaltung des Parkverbots, die Sicht auf die Kinder verstellt wird. Da ist es wichtig, dass man dieses Park- und Halteverbot vor Schutzwegen auf zumindest zehn Meter ausdehnt.“

Wichtig wäre auch, dass Freizeitziele gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, sagte Gratzer, denn öffentliche Verkehrsmittel sind im Vergleich zum Auto um ein Vielfaches sicherer.