Landwirtschaft rechnet mit Ernteausfällen

Der Wetter der vergangenen Wochen dürfte bei den heimischen Landwirten zu Ernteeinbusen führen. Während manche Regionen mit Trockenheit zu kämpfen haben, gibt es in anderen Regionen Unwetter und Hagel.

Anhand der ersten Getreideernte, die dieser Tage vielerorts eingebracht wird, sind die Spuren der vergangenen Wetterkapriolen sichtbar, sagte Markus Tschischej, Pflanzenschutzexperte der Landwirtschaftskammer: „Wir haben auf jeden Fall Ernteeinbusen, weil ja schon der Winter sehr trocken war und die Getreidebestände relativ schlecht über den Winter gekommen sind. Wie sich das auf die anderen Kulturen, etwa die Sojabohne oder ähnliches, auswirken wird, kann man heute noch nicht sagen. Wo wir sicher auch ein Problem bekommen, ist der Bereich des Grünlandes. Da haben wir Regionen in Kärnten, da fehlen uns 50 bis 60 Prozent des Niederschlages durchschnittlicher Jahre.“

Ein durch Hagel zerstörter Kürbis

APA/ÖHV

In einigen Regionen herrscht Trockenheit, in anderen zerstört Hagel die Kulturen

Hohe Temperaturen gefährden den Mais

Aber auch die Maisernte könnte in den kommenden Wochen in Gefahr sein, wenn das Wetter so anhält. Tschischej: „Wir haben sehr hohe Tagestemperaturen, das geht bis 34 Grad hinauf und das ist speziell für den Mais negativ. Der Mais kommt jetzt in die Blüte oder ist bereits in der Blüte und Temperaturen jenseits der 30 Grad sind für die Befruchtung sehr hinderlich. Das heißt, das wirkt sich auch wieder auf den Ertrag aus.“

Was auffällt, sind die großen Unterschiede in den Regionen. „Die Wetterereignisse werden immer kleinregionaler. Das heißt, auf der einen Seite haben wir einen massiven Niederschlag - möglicherweise sogar Hagel - und 20 bis 25 Kilometer daneben reden wir von einer Trockenheit. Dieses Phänomen tritt immer häufiger auf.“ Mehrere Regentage und gemäßigte Temperaturen wären in den kommenden Wochen für eine erfolgreiche Ernte notwendig, sagte Tschischej.