Sauriersuche im GeoPark Karnische Alpen
Erstmals und gesichert nachgewiesen wurden in Österreich die fast acht Zentimeter langen Zehen von Tambachichnium, einem bis zwei Meter langen Räuber. Vom hundegroßen Amphisauropus, der schon 2013 im Laaser Berg gefunden wurde, wurden mehrere sehr schöne Fährten geborgen. Die anderen vielen Funde bedürfen noch näherer Bestimmung - mehr dazu in Freiwillige für Saurierforschung gesucht.
S. Voigt
Spuren im Gestein
Vorsichtig tragen der deutsche Grabungsleiter Sebastian Voigt und die ehrenamtlichen Helfer die brüchigen Gesteinsschichten ab. Die Steine werden gespalten und auf Spuren untersucht. „Als würde ein Hund über Beton laufen, auf einem Gehweg, der gerade gemacht wird, die Eindrücke bleiben. Hier ist es genauso gewesen, nur auf Tonflächen, die langsam ausgetrocknet sind“, sagt Voigt. Der Saurierexperte fand den Platz am Laaser Berg vor einigen Jahren und nahm an, dass hier etwas im Gestein gefunden werden könnte. „Wir haben Spuren von einem sogenannten reptiliomorphen Amphib, gefunden. Das Tier ähnelt einem großen Salamander, der etwa 70 cm Länge erreicht“, sagt Voigt.
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Fund mit internationaler Bedeutung
Besonders spannend macht die Arbeit die Interpretation von Sebastian Voigt, der die Spuren erklärt und in einen globalen Zusammenhang stellt. Denn ähnliche Spuren finden sich in Colorado, Thüringen und Mexico. Heute weit voneinander entfernte Gebiete, die aber vor rund 280 Millionen Jahren den zusammenhängenden Großkontinent Pangäa bildeten. Teil davon war auch der Laaser Berg bei Kötschach-Mauthen. Mit diesen Funden reiht sich das obere Gailtal in eine internationale Riege ein. In Österreich konnten diese Saurier-Relikte bisher nur an diesem Ort gefunden werden.
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Viele ehrenamtliche Helfer
Bis zum 9. Juli wird mit Hammer, Bürste und Scheibtruhe weiter nach Spuren gesucht. Ehrenamtliche Helfer zu finden, die die beschwerliche Arbeit nur für Kost und Logis erledigen, war nicht sonderlich schwer. „Wenn man hier Sachen freilegt, die schon so lange unter der Erdoberfläche verborgen waren, ist das wirklich sehr interessant“, sagt einer der freiwilligen Helfer.
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Lebenswelt der Saurier darstellen
Bereits nach wenigen Tagen des Grabens und Freilegens sind einige Kisten mit Fundstücken gefüllt. „Das eigentliche Ziel ist es immer die Ökologie, also das Ökosystem, darzustellen. Wir wollen wissen, wo haben diese Tiere gelebt und wie hat es damals hier ausgesehen“, so Voigt. Bis die Exponate im Museum in Dellach bewundert werden können, wird noch ein wenig Zeit vergehen, sagt die Leiterin des GeoParks, Gerlinde Ortner. „Auf jeden Fall werden wir Material entnehmen, die schönsten Stücke, und diese dann in den nächsten ein bis zwei Jahren in einer Sonderausstellung im GeoPark präsentieren.“
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