Heimatmuseum mit Kultur-Schwerpunkt

Der Klagenfurter Theatermacher und Schriftsteller Andreas Staudinger hat im Schloss Lind bei Neumarkt in der Steiermark ein etwas anderes Heimatmuseum eröffnet. Den ganzen Sommer über erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Kulturprogramm.

Seit einigen Jahren ist Andreas Staudinger kultureller Schlossherr in St. Marein bei Neumarkt, das er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Britta Sievers bespielt. Das Museale, die Erinnerung, ist nur ein Teil der Aktivitäten. Der Schriftsteller Staudinger hat hier seinen Arbeitsplatz und darüber hinaus eine Begegnungsstätte der besonderen Art geschaffen.

Schloss Lind Heimatmuseum

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Erinnern steht im Vordergrund

Der Schlossherr sagt, es sei ein Museum, ein Leseraum, der das Gedenken, das Erinnern in den Vordergrund stellt. Das, was uns aber von vielen anderen Museen unterscheidet, ist dass wir das mit Hilfe der Kunst und unterschiedlicher Ästhetiken versuchen zu bewältigen."

Schloss Lind Heimatmuseum

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Der Syrische Fotograf Billan Mari, der seit fast zwei Jahren in Klagenfurt lebt, zeigt derzeit seine Bilder zum Thema „Stacheldraht“ im Schloss. Die einen igeln sich damit ein, die anderen sind ausgesperrt.

Mari sagt, er habe auf seinem Weg schon viel Stacheldraht gesehen und sich dadurch inspiriert gefühlt: „Auch im Schloss Lind gibt es viele Geschichten mit Stacheldraht.“

Schloss Lind Heimatmuseum

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Aus KZ-Außenstelle wird Veranstaltungsort

Das Schloss war in der Zeit des Nazi-Regimes eine Außenstelle des Konzentrationslagers Mauthausen. Daran erinnern noch einige Räumlichkeiten. Heute ist das Schloss manchmal auch Konzertsaal, denn alle Künste finden hier einen Veranstaltungsort.

Musikerin Sarah Kobald sagt, das Schloss habe durch Andreas Staudinger und Britta Sievers eine ganz andere Wärme bekommen: „Es ist heimelig, es ist gehört zu uns im Ort. Für Musiker und generell für Künstler bietet es eine tolle Auftrittsmöglichkeit. In diesem Ambiente aufzutreten ist etwas ganz Besonderes.“

Schloss Lind Heimatmuseum

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Kooperationen geben Schloss neues „Gesicht“

Das Schloss an der Grenze zwischen Kärnten und der Steiermark fand also eine schöne neue Funktion. Staudinger schätzt, dass es nur durch die Kooperation der unterschiedlichsten Menschen aus der Region mit den unterschiedlichsten Festivals und Vereinen und Künstlern neue Projekte gibt.

Den ganzen heurigen Sommer über gibt es Veranstaltungen im Schloss und jede Menge Entdeckungsräume, für die Besucher, die aus nah und fern ins andere Heimatmuseum kommen.

Unter dem Titel „Luft holen“ findet am 30. Juni und am 1. Juli, jeweils ab 21.30 Uhr, eine Großraumperformance des GEHmuSEHums statt.

DIE Präsidentinnen sind das bekannteste theaterstück des steirischen Dramatikers Werner Schwab. Am 16. Juni wird es um 20.00 Uhr aufgeführt.

„Mamabeda“ steht am 28. Juli um 20.00 Uhr auf dem Programm - ein Konzert mit Crossover auf traditionellen Instrumenten mit Musikern aus der Region – Marko Zeiler, David Siebenhofer, Bernd Siebenhofer und Max Ranzinger. Sie bringen Elemente aus Volksmusik, Rock, Pop und Jazz und vermischen diese mit Eigenkompositionen.

An 25. August spielt das „HATZ & KLOK QUARTETT“ um 20.00 Uhr auf. Die Kombo um Franziska Hatz setzt humorvoll Stücke aus der Klezmer- und österreichischer Folkloretradition, sowie Eigenkompositionen mit Einflüssen aus Pop, Folk-Rock, Ska und Jazz um. Im Dialog mit Andreas Staudingers schrägen Texten entsteht so ein musikalisches Kraut- und Rübenfeld.

Musiktheater unter dem Titel „Jagdstube ‚Zur Überfuhr‘“ mit Bertl Mütter, Anne Bennent und Otto Lechner steht am 8. September um 20.00 Uhr auf dem Programm.

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