Hitzewelle lässt Waldbrandgefahr steigen

„Wir sind am Beginn einer für Juni ungewöhnlich langen und intensiven Hitzewelle“ heißt es von Wetterexperten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Bis zu 35 Grad lassen auch die Waldbrandgefahr steigen. Der Hitzeschutzplan wurde aktiviert.

In allen Kärntner Bezirken mit Ausnahme Wolfsbergs herrscht momentan erhöhte Waldbrandgefahr. Daher haben die jeweiligen Bezirkshauptmannschaften auch eine Verordnung in Kraft gesetzt, nach der das Feueranzünden und Rauchen im Wald bis auf Weiteres verboten sind. Wer dagegen verstößt, muss mit einer Strafe rechnen.

Bis 2050 bis zu 50 Tage mehr mit Waldbrandgefahr

Generell wird die Gefahr von Waldbränden in Österreich steigen. Bis 2050 wird es bis zu 50 Tage mehr im Jahr geben, an denen eine erhöhte Waldbrandgefahr besteht, so Harald Vacik vom Waldbau Institut an der Universität für Bodenkultur in Wien. „Wenn man sich das vorstellt, dann bedeutet das, dass über diesen Zeitraum nicht nur im Sommer, sondern auch im Herbst und Frühjahr eineinhalb Monate lang eine akute Waldbrandgefahr da ist.“

Keine Wasserknappheit

Eine Wasserknappheit ist derzeit noch nicht zu verzeichnen, laut Auskunft der Landesalarm- und Warnzentrale ist die Zahl der Wassertransporte noch nicht gestiegen. Auch das Rote Kreuz konnte bisher noch keinen Anstieg der Einsätze wegen Hitze verzeichnen.

Nur 20 Prozent Regen in Oberkärnten

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik spricht von einer der fünf trockensten Perioden der Monate Mai und Juni seit dem Niederschlagsmessbeginn im Jahr 1856. Christian Stefan von der Wetterdienststelle in Klagenfurt sagte: „Vor allem für Oberkärnten hat es in manchen Regionen nur 20 Prozent des normalen Niederschlags gegeben, etwa im oberen Gailtal oder oberen Drautal. Hier ist im Juni nur ein Drittel des normalen Niederschlags gefallen, teilweise auch unter 50 Prozent geblieben. In diesen Bereichen geht es sehr trocken weiter, wir erwarten auch keinen flächendeckenden Regen, sondern es sind nur Gewitter zu erwarten. Diese bringen nur punktuell viel Niederschlag.“

Positiv wirken sich die heißen Temperaturen für die Kärntner Strandbäder aus. Hier wird ein deutlicher Besucheranstieg verzeichnet. Bäderchef Gerald Knes vom Klagenfurter Strandbad: „Wir merken es momentan ganz massiv, weil es anhaltend schönes Wetter gibt. Am 20.6 haben wir bereits den Besucherstand von Ende Juni 2016 erreicht. Im Strandbad liegen wir schon jetzt zehn Prozent über der Besucherzahl 2016.“

Auch den Fischen wird „heiß“

Hoch sind auch die Seetemperaturen im Vergleich. So misst der Wörthersee im Bereich Pörtschach Dienstagmittag 24,6 Grad, laut Johannes Moser vom hydrografischen Dienst sind das für den Juni etwa vier Grad über der Durchschnittstemperatur. Auch am sonst eher kühlen Weißensee beträgt die Wassertemperatur 22,2 Grad.

Der Kärntner Hitzeschutzplan wurde heuer schon zum dritten Mal aktiviert, so eine Aussendung des Landes Kärnten. Bei Temperaturen um die 30 Grad, die mindestens drei Tage andauern sollen und wenn es eine gewisse Luftfeuchtigkeit gibt, wird der Plan aktiviert. Mehr als 900 Kärntner Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, Kindergärten, Schulen, Krankenanstalten und Rettungsorganisationen werden per Mail informiert. Denn die Hitze ist besonders für Kinder, ältere Menschen und Pflegebedürftige belastend.