Land unterstützt Sanierung von Marterln
In Pribelsdorf restaurierte und erneuerte die Dorfgemeinschaft das Marterl an der Drau. Es soll an den Ort Pirk erinnern, der vor mehr als 50 Jahren geflutet wurde und für immer verschwunden ist. Die Kosten von 2.500 Euro für die Sanierung übernahm das Land. Es war das erste Marterl, das Geld vom Land bekam und daher wurden die Kosten zur Gänze übernommen.
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Maximal 3.500 Euro Förderung
50.000 Euro stehen vorerst für die Sanierung zur Verfügung. Damit würde man einem langjährigen Wunsch aus der Bevölkerung nachkommen, hieß es aus dem Büro von Christian Benger (ÖVP), der politisch für das Referat Brauchtum im Land zuständig ist. Marterln seien ein sichtbares Zeichen der regionalen Identität und gehören zur unverwechselbaren Kultur Kärntens, so Benger. Gefördert werden Wegkreuze, Marterln aber auch Mühlen, die nicht unter Denkmalschutz stehen.
Marterl
Unter Marterl versteht man verschiedene Flurdenkmale wie Erinnerungssäulen oder Erinnerungskreuze. Meist wird bildlich ein Unglück dargestellt und um ein Gebet für die Verstorbenen gebeten. Sie entstanden aus Sühnekreuzen und es gibt sie seit dem 17. Jahrhundert. (Quelle: kleindenkmaeler.at)
Das Land fördert 25 Prozent der Kosten, maximal gibt es 3.500 Euro dazu. Das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn es gebe in Kärnten tausende Marterln, sagte Monika Gschwandner-Elkins vom Kärntner Bildungswerk. Allein an Bildstöcken und Wegkreuzen seien derzeit rund 3.000 dokumentiert, das aber nur in 20 Gemeinden, man stehe bei der Dokumentation erst am Anfang.
Anreiz für Besitzer
Die meisten Marterln und Bildstöcke sind in Privatbesitz, daher sei diese Förderung auch ein Anreiz, so Gschwandner-Elkins. Viele würden gerne sanieren, scheitern aber an den Kosten. Wenn man hier helfe, sei das sehr positiv. Es lieben schon mehrere Anträge vor, hieß es vom Land, obwohl die Aktion erst kürzlich gestartet wurde.
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Kritik an der Förderaktion kommt von Landesrat Gerhard Köfer (Team Kärnten). Kärnten verfügt über eine Vielzahl an wunderschönen Marterln, die über Jahrhunderte ohne Förderungen aufgebaut, entwickelt und gepflegt worden seinen, so Köfer. „Warum jetzt hier mit einer Förderung eingegriffen werden soll, ist wohl nur Landesrat Benger bekannt.“ Das Land stehe unter massivem Spardruck, so Köfer.