Vom WAC in die südafrikanische Liga

Roland Putsche ist Österreichs einziger Fußballlegionär in Afrika. Er spielt seit dem Vorjahr bei Cape Town City FC und arbeitet dort auch als Jugendtrainer. Der 26-Jährige aus Haimburg war zuvor beim WAC unter Vertrag.

Roland Putsche wechselte im Vorjahr vom WAC nach Kapstadt und kickt seither beim Cape Town City FC. Vor wenigen Wochen wurde er mit dem südafrikanischen Verein Pokalsieger. In der abgelaufenen Saison kam der Kärntner 17 Mal zum Einsatz und erzielte zwei Tore für seine Mannschaft.

Roland Putsche

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Roland Putsche arbeitet in Kapstadt auch als Kinder- und Jugendtrainer

„Am Anfang war ich schon nervös, es ist ja doch ein ganz andere Kultur, ein anderes Land. Ich war gespannt, was auf mich zukommt, aber Fußball verbindet“, so der 26-Jährige, der derzeit auf Heimaturlaub ist. Er sei derzeit in seiner Mannschaft der einzige weiße Spieler, sagte Roland Putsche im ORF-Interview, aber das „sei auch eine angenehme Situation“.

„Stolz, Kärntner zu sein!“

Nach elf Monaten ist der Ex-WAC-Kicker erstmals wieder zu Hause. „Es ist schon sehr, sehr schön, dass ich meine Familie und meine Freunde wieder sehen kann. Ich bin sehr heimatverbunden und stolz, Kärntner zu sein.“ Der 26-Jährige spielt nicht nur als Profi-Fußballer in Kapstadt, sondern trainiert dort auch eine Jugendmannschaft. Die jüngsten sind erst fünf Jahre alt, die ältesten 19 Jahre. Viele der jungen Spieler kommen aus den südafrikanischen Armenvierteln, aus den Townships. „Von den Kindern, die nichts haben, oft nicht einmal mehr ihre Eltern, da habe ich Dankbarkeit gelernt. Wir Europäer sind ja sehr negativ eingestellt, nörgeln und jammern. Das habe ich früher auch gemacht. Aber ich habe dazugelernt.“

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Seinen Vertrag bei Cape Town City FC hat Putsche gerade erst verlängert

Fußball auf höchstem Niveau

Die südafrikanische Liga bezeichnet Roland Putsche als eine „ziemlich gute“, es werde auf höchstem Niveau gespielt. „Das ist kein Hobbykick!“. Auch biete diese Liga einen hohen Unterhaltungswert für Zuschauer. Auf die Frage, ob er sich auch vorstellen könnte, in einem anderen Kontinent Fußball zu spielen, etwa in China, sagt Putsche: „Für mich ist wichtig, dass ich mich - dort wo ich bin - wohlfühle. Freilich lehnt man ein unmoralisches Angebot nicht ab, für mich ist derzeit aber die persönliche Entwicklung wichtiger als reich zu werden.“

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Roland Putsche bei einem seiner Einsätze in Kapstadt