Großer Nachholbedarf bei Glasfaserausbau

In den nächsten Jahren werden in vielen Gemeinden Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegt. Das Land investiert 2018 zwei Mio. Euro. Zu wenig, das Zehnfache sei nötig, sagt IT-Experte Martin Zandonella, man liege weit hinten.

Schnelles Internet mit hohen Datenübertragungsraten wird in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung immer wichtiger. Während der Breitbandausbau in den Ballungszentren zügig voranschreitet, gibt es am Land enormen Nachholbedarf. Im Mittelpunkt des Breitband-Masterplans der Landesregierung stehen deshalb die kleinen Gemeinden, sagte Technologiereferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Schnelles Internet sei für den Lebens- und Wirtschaftsraum wichtig.

Glasfaser Verlegung schnelles Internet Feistritz

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Glasfaserkabel wird verlegt

40.000 Euro zahlt Gemeinde Feistritz/Drau

Die Zukunftstechnologie heißt dabei Glasfaser. Nicht nur bei den großen Zuleitungen, sondern direkt in jedes Haus. In Weizelsdorf (Gde. Feistritz/Drau) werden die 160 Haushalte gerade mit Glasfaserleitungen versorgt. Finanziert wird das Projekt zu mehr als drei Viertel durch Förderungen. Bürgermeisterin Sonja Feinig (SPÖ) sagte, es gebe 80.000 Euro vom Bund und 40.000 vom Land. Somit entfielen auf die Gemeinde nur noch 40.000 Euro.

Kein Ausbau ohne Förderungen

Klar ist, ohne Förderungen können sich die Gemeinden den Breitbandausbau nicht leisten. Das Land Kärnten möchte die Mittel im nächsten Jahr verdoppeln, das wären 2,4 Millionen Euro. Viel zu wenig, meint IT-Unternehmer Martin Zandonella, Obmann der Sparte Information und Consulting in der Wirtschaftskammer. Wenn man sich andere Bundesländer bei den Förderungen anschaue wie Tirol und Niederösterreich, nehmen die Länder das Zehnfache an Geld in die Hand. „Das Land Kärnten wird - wenn die Standortsicherung wirklich stattfinden soll - wesentlich höhere Mittel in die Hand nehmen müssen und intern Ressourcen aufstellen müssen.“

Glasfaser Verlegung schnelles Internet Feistritz

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Ausbau „überlebenswichtig“

Zandonella bezeichnet den Ausbau des Breitbandnetze als „überlebenswichtig“. Es gelte die Chancen der Digitalisierung zu nützen. In zehn Kärntner Gemeinden, darunter Zell/Pfarre, Feistritz/Gail, Lesachtal und Weissensee laufen gerade Glasfaserprojekte bzw. stehen diese kurz vor dem Abschluss. 164.000 Euro kostet der Ausbau der Breitbandverbindung alleine im Ort Weizelsdorf, drei Viertel tragen Bund und Land. Ohne Förderungen ist das schnelle Internet in den meisten Landgemeinden nicht zu realisieren.