Helmut Nikel neuer BZÖ-Obmann

Das BZÖ Kärnten hat als kleinste Landtagspartei am Sonntag einen Parteitag in Klagenfurt abgehalten. Obfrau Johanna Trodt-Limpl und Stellvertreter Wilhelm Korak ziehen sich aus der Politik zurück. Neuer Obmann ist Helmut Nikel, Gemeinderat aus Grafenstein.

Zum Parteitag wurden 700 Mitglieder eingeladen, es kamen rund 60 Personen. Mit mehr habe man laut Parteizentrale auch nicht gerechnet. Zwölf Jahre nach seiner Gründung verabschieden sich die letzten beiden BZÖ-Abgeordneten aus der Politik. Trodt-Limpl will nicht mehr als Obfrau kandidieren und auch nicht mehr im nächsten Landtagswahlkampf antreten.

Auch Korak, der neben Trodt-Limpl im Landtag sitzt, lehnt es ab, die Partei zu übernehmen. Auch er will nicht mehr antreten und stattdessen in die Privatwirtschaft wechseln. An der Spitze steht nun Helmut Nikel, Gemeinderat in Grafenstein, sein Name wurde schon im Vorfeld genannt. Er wurde einstimmig gewählt und war bisher einer der drei Obfraustellvertreter.

„Kein Blatt vor den Mund nehmen“

Er will mit dem BZÖ den Wiedereinzug in den Landtag schaffen. Um in den Landtag wieder einzuziehen, muss das BZÖ die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. In seiner Rede sagte er in Richtung Medien, er werde sich kein Blatt vor den Mund nehmen. Die Koalition sei nur damit beschäftigt, die Dinge abzuschaffen, die „unser Dr. Jörg Haider“ eingeführt habe. Er kritisierte auch die Asyl- und EU-Politik.

Helmut Nikel BZÖ Obmann

ORF

Die Zukunft des BZÖ sei rosig, sagte Nikel im Interview mit dem ORF. Man sei durch die vergangenen Skandale zwar angeschlagen, aber die Medien hätten vergessen, FPK dazuzusagen, das seien alles Alt-BZÖler gewesen. Finanziell sei man gut aufgestellt, man werde bei der Landtagswahl antreten. Er wolle sich aber keine prozentuellen Ziele setzen. Den Abgang von Trodt-Limpl und Korak sehe er nicht als Anfang vom Ende, denn sie bleiben ja vorerst im Landtag. Ein Aus der Partei sehe er „überhaupt nicht“.

Nur noch wenige Landesorganisationen

2005 wurde das BZÖ von Jörg Haider gegründet. Nachdem sich dieser von der FPÖ getrennt hatte, begann schon nach Haiders Tod der Abstieg. Die Kärntner Blauen kehrten mehrheitlich zur FPÖ zurück. Das BZÖ ist nur noch in Kärnten im Landtag vertreten. Auf der Homepage ist überhaupt nur noch von vier Landesorganisationen die Rede. Neben Kärnten werden Salzburg, Tirol und Vorarlberg genannt.

Finanziell steht die Kärntner Landespartei allerdings nicht so schlecht da, sagte Trodt-Limpl. Mit einem finanziellen Polster in Millionenhöhe könnte man jederzeit einen Wahlkampf finanzieren. Ob das als Bewegung gegründete Bündnis auch entsprechend attraktive Kandidaten findet, wird der Parteitag zeigen.

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