Aidshilfe: Vorbeugung in Schulen
In der HLW für Sozialberufe in Klagenfurt sprechen Ajra und Sabrina in ihrer Klasse über Themen, über die Jugendliche nicht unbedingt gerne sprechen. Die beiden sind zwei von 16 sogenannten Peer-Educatoren, also speziell ausgebildete Schülerinnen, die zum Thema HIV ihren Klassenkameraden Rede und Antwort stehen und Unterrichtsstunden abhalten.
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Ausbildung erleichtert Zugang zu heiklem Thema
Für sie ist es nach der speziellen Ausbildung bei der Aids-Hilfe nicht schwer, als Peer-Educator über Sex und Vorbeugung vor HIV zu reden, sagte Ajra Huremović: „Ich finde nicht, dass das schwer ist, ich schäme mich nicht dafür. Es ist etwas menschliches und die Kinder müssen darüber aufgeklärt werden.“ Sabrina Göderle: „Gegenüber dem Thema Aids und HIV herrscht viel zu viel Intoleranz. Ich finde es wichtig, dass darüber gesprochen wird.“
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Weniger Scheu unter Gleichaltrigen
Mit Frage-Antwort Situationen, Gruppenarbeiten und einfachen Spielen wird versucht, den Klassenkameradinnen wissenswertes zum Thema Aids - und wie man sich davor schützt, näher zu bringen. Schülerin Lilian Krainz: „Ich finde es toll, wenn man mit gleichaltrigen Schülerinnen darüber redet, da hat man viel mehr Bezug.“ Schülerin Verena Karner: „Das ist sehr wichtig. Wir sind jetzt in dem Alter, in dem man fort geht. Viele haben jetzt ihr erstes Mal.“
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Was Spaß macht, führt eher zum Erfolg
Kärntenweit werden jedes Jahr in mehr als 500 Klassen Info-Workshops durch die Aidshilfe abgehalten, dazu kommt diese spezielle Form des Unterrichts. Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger: „Wir nützen da mit der AIDS-Aufklärung durch die Peers einen Mehrwert aus. Das ist ganz wichtig, dass sich Peers bereit erklären und die soziale Verantwortung übernehmen. Das ist ja nicht so einfach, sich da schulen zu lassen.“
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Günther Nagele, Leiter der Aidshilfe Kärnten: „Jugendliche sprechen mit Jugendlichen in einem anderen Ton. Sie sind offener, sie sind unter Umständen auch ehrlicher in ihren Fragestellungen. Und es macht, denke ich, mit Jugendlichen auch mehr Spaß. Und alles was mit Spaß praktiziert wird, hat Aussicht, auch zu Erfolg zu führen.“ Die Aidshilfe hofft, dass bei diesem Projekt künftig noch mehr Schulen teilnehmen.