14-Jähriger wegen Raubs vor Richter

Am Montag stand wieder ein Jugendlicher Straftäter aus dem Umfeld der Heiligengeistplatz-Clique vor dem Richter. Dem 14-Jährigen werden Raub, Körperverletzung, Dutzende Einbrüche und Diebstähle vorgeworfen.

Vor Richter Alfred Pasterk zeigte sich der Angeklagte zu fast allen Taten geständig. Nur bei einem Raub im Juni 2016 sei er nicht dabei gewesen. Daraus entwickelte sich eine weitere Dimension in dem Prozess. Denn ein Kumpan des Jugendlichen, dem vor einer Woche der Prozess gemacht wurde, hatte schon im Gefängnis versucht ihn wissen zu lassen, dass er den Raub auf sich nehmen würde - mehr dazu in Krimineller Jugendlicher verurteilt.

„Strippenzieher“ im Hintergrund

Zeugenaussagen sorgten am Montag für zusätzliche Ungereimtheiten. Immer wieder war von einem „Strippenzieher“ im Hintergrund die Rede, der auch beim Raub und einer Körperverletzung im Juni des Vorjahres anwesend gewesen sein soll. Eine Zeugin sprach von einem Klima der Angst unter den Jugendlichen Straftätern. Die 14- bis 16-Jährigen hätten auf Auftrag Smartphones gestohlen, um an Drogen und Alkohol zu gelangen. Als Zeuge konnte der Mann vorerst nicht geladen werden.

Der angeklagte Jugendliche hatte eine schwere Kindheit. Den Vater sah er nie, die Mutter war in Behandlung. Die ersten vier Lebensjahre verbrachte er bei einer Bekannten der Großmutter. Einige Zeit wohnte er in einer betreuten Wohngemeinschaft mit Sozialarbeitern als Bezugspersonen. Mit zwölf Jahren machte er erste Erfahrungen mit Drogen, mit Alkohol, Cannabis, Kokain, Ecstasy und Heroin. Obwohl der Bursche zunächst noch einen guten Schulerfolg hatte, stürzte er schließlich ab und sitzt nun wegen der massiven Vorwürfe schon seit Monaten in Untersuchungshaft.

Zeuge vorgeladen: Prozess vertagt

Richter Pasterk vertagte den Prozess, um den mehrfach genannten Erwachsenen in den Zeugenstand rufen zu können. das bedeutet für den Angeklagten weitere Wartezeit. Man merkte ihm an, dass er die Sache endlich hinter sich haben wollte. Der Prozess wird voraussichtlich in der nächsten Woche fortgesetzt.