Greenpeace: Lob und Tadel für Klagenfurt

Greenpeace hat einen österreichweiten Vergleich der Landeshauptstädte bei umweltfreundlichen und schadstoffarmen Verkehrsmittel angestellt. Es gibt in Klagenfurt noch viel zu verbessern, gelobt werden Radverleih und die vielen Tempo-30-Zonen.

Eine Studie untersuchte verschiedene Kriterien wie privater Autoverkehr, Angebot Öffentlicher Verkehrsmittel, Radwegenetz und Luftqualität. Klagenfurt schneidet in nicht am schlechtesten ab, aber auch nicht besonders gut. Allein die Verkehrswege in Klagenfurt zeigen, dass dem Auto Vorrang eingeräumt wird. Radfahrer müssen vor Kreuzungen absteigen, weil die Radwege plötzlich Ende sind. Erst nach der Kreuzung geht es wieder weiter - diese unfreiwillige Unterbrechung kostet Zeit.

„Teuerste Jahreskarte Österreichs“

Laut Greenpeace sind zwei Drittel aller Verkehrsteilnehmer in Klagenfurt mit dem Auto unterwegs. Der Rest geht zu Fuß, nutzt das Rad oder öffentliche Verkehrsmittel. Die meiste Kritik übt Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von Greenpeace, an den öffentlichen Verkehrsmitteln. „Er ist in Klagenfurt sehr teuer, die Jahreskarte kostet mehr als in allen anderen Landeshauptstädten.“ Pawloff lobt die vielen Leihfahrräder-Stationen. Sie machen den Umstieg vom Auto zum Fahrrad auch für Besucher attraktiv, erfordern aber mehr Radwege in der Stadt. Lob und Kritik gibt es auch zu den sogenannten verkehrsberuhigten Zonen.

Trotz Feinstaub gute Luftqualität

Klagenfurt besitzt zwar die älteste Fußgängerzone Österreichs, insgesamt aber laut Greenpeace zu wenige davon. Als positiv werden die vielen Tempo-30-Zonen in den Wohnbezirken gewertet. Eher überraschend kommt die, im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten, gute Bewertung der Luftqualität in Klagenfurt trotz Feinstaubproblem. Vielleicht schon eine Auswirkung der Elektromobilität vermutet Pawloff. Es gebe 200 elektrische Lieferfahrzeuge in Klagenfurt, eine lobenswerte Initiative.

Insgesamt aber ortet er noch viel Handlungsbedarf, nicht nur in Klagenfurt: „Ob es darum geht, Fußgängerzonen zu schaffen oder Tempo-30-Straßen und Radverkehr auszubauen, breitere Radwege, das kann jede Stadt machen.“ Als nicht besonders umweltfreundlich bewertet Greenpeace den Preisvergleich zwischen den Parkplatzkosten und den Ticketkosten für den öffentlichen Verkehr. Die Öffis sind im Vergleich zu den Parkplätzen relativ teuer.