Ärzte: Bald jeder Zweite kurzsichtig

Der rasche Anstieg der Kurzsichtigkeit vor allem bei Kindern und Jugendlichen steht im Mittelpunkt der 58. Jahrestagung der Augenärzte der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG) in Villach.

Laut den Augenärzten sollen die Ursachen unter anderem an der häufigen Nutzung von Handys und Tablets liegen. Aktuelle Daten zur Anzahl der in Österreich Betroffenen gebe es derzeit aber nicht. Aufgrund einer Metaanalyse der American Academy of Ophthalmology dürfte der Prozentsatz der westeuropäischen Bevölkerung aber zwischen 28,5 und 37 Prozent betragen. Das berichtete die ÖOG am Dienstag in einer Aussendung.

Augen

ORF / Anna Wohlmuth

Bis 2050 werde nach Modellrechnungen rund die Hälfte der Weltbevölkerung (54 bis 56 Prozent) kurzsichtig sein. Eine besonders hohe Prävalenz bestehe in Europa für die Altersgruppe zwischen 25 und 29 Jahren.

„Brauchen dringend Strategie“

„Es braucht dringend eine Strategie zur Prävention und Früherkennung der Myopie, um Auswirkungen wie die Entstehung weiterer Augenerkrankungen zu vermeiden und neue Behandlungsmöglichkeiten und Lösungsansätze zu finden“, betonte ÖOG-Präsident Andreas Wedrich. Kurzsichtigkeit werde 2050 die häufigste Ursache für Erblindung sein und damit den Grauen Star ablösen.

Rund eine Milliarde Menschen sollen 2050 von hoher Kurzsichtigkeit betroffen sein. Hohe Myopie gehe laut ÖOG mit besonderen Risiken für Netzhauterkranken, Glaukom und altersbedingter Makuladegeneration einher. Die Hauptursachen für Kurzsichtigkeit sind laut ÖOG zu viel Naharbeit sowie Lichtmangel in der Kindheit oder Jugend. Die ÖOG empfahl, dass Kinder mindestens eine Stunde täglich im Freien verbringen und gleichzeitig die Zeiten der Naharbeit reduzieren.

Regelmäßige Kontrolle wichtig

Durch regelmäßige ärztliche Kontrolle könne die Myopie rechtzeitig erkannt und könnten Folgeerkrankungen verhindert werden. Auch die Hersteller elektronischer Geräte müssten künftig verstärkt mit einbezogen werden, um die Geräte „augenfreundlicher“ zu gestalten, hieß es von der ÖOG.

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