Radwegprojekt Spittal: Wer zahlt wieviel?

Über den Bau eines Radweges zwischen Spittal an der Drau und Seeboden wird seit Jahren diskutiert. Nun geht es um die Frage, ob und wie viel die Gemeinden dazu zahlen sollen. Das Land hat 2,3 Millionen Euro für das Projekt reserviert.

Fünf Kilometer Straße trennen die Bezirkshauptstadt Spittal an der Drau und Seeboden am Millstättersee. Mit dem Auto ist es ein Katzensprung, mit dem Fahrrad eigentlich auch. Aber das Teilstück der Katschberg-Bundesstraße (B99) ist sehr kurvig und eng und damit für Radfahrer kaum geeignet. Für den Bau eines Radweges wurden von Landesstraßenbaureferent Gerhard Köfer vom Team Kärnten knapp 2,3 Millionen Euro reserviert. Doch seit Jahren wird an der Umsetzung gefeilt - nicht zuletzt deshalb, weil die Gemeinden mitzahlen müssen.

Gemeinden müssten ein Drittel finanzieren

1,3 Millionen Euro - also etwa ein Drittel des Gesamtbudgets von 3,6 Millionen - müssten von Spittal und den Millstätter-See-Gemeinden Seeboden, Millstatt, Radenthein und Ferndorf gestemmt werden. Das sei machbar, ist Seebodens Bürgermeister Wolfgang Klinar von der ÖVP überzeugt: „Wir haben auch in der Vergangenheit gemeinsam Lückenschlüsse finanziert, möglicherweise ist eine Förderung über den Klimafonds möglich. Meines Erachtens sollte der Radweg jetzt realisiert werden, damit wir eine vernünftige Verbindung nach Spittal bekommen.“

Keine Gefahr wegen Steinschlags mehr

Die Lieserschlucht war in den vergangenen Jahren teils wochenlang für Autofahrer gesperrt oder nur mit Behinderungen zu befahren, da immer wieder große Gesteinsbrocken auf die Katschbergbundesstraße fielen. Mittlerweile sei die Straße soweit abgesichert, dass für Radfahrer auf dem neuen Weg keine Gefahr bestehe, ist Landesrat Gerhard Köfer überzeugt. Der Radweg soll auf Seite der Lieser an die bestehende Straße angebaut werden - 2,5 Meter breit und teils auf ausrankenden Platten über dem Fluss.

Köfer: "Es gibt sehr viele Möglichkeiten, wo wir bauen können. Wo die nötige Fahrradbreite nicht vorhanden ist, wird es Auskragungen, bzw. Platten über der Lieser geben, das ist technisch kein sehr großes Problem.“

Treffen Ende Mai soll Klarheit bringen

Spätestens Ende Mai soll es ein Treffen von Straßenbaureferent Gerhard Köfer mit den fünf betroffenen Bürgermeistern geben.

Der Landesrat stellt den Lokalpolitikern die Rute ins Fenster. Entweder der Radweg werde nun gebaut oder die 2,3 Millionen Euro aus dem Landesbudget würden in andere Straßenbauprojekte fließen. Doch Köfer ist überzeugt, dass es sich beim Lückenschluss Spittal-Seeboden um einen der wichtigsten in Kärnten handelt und dass rasch eine Lösung gefunden werden kann.

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