Unmündigen beraubt: Unbedingte Haftstrafe

Im Landesgericht in Klagenfurt sind am Montag zwei 16 und 17 Jahre alte Jugendliche aus Slowenien wegen Raubes verurteilt worden. Der Jüngere erhielt sechs Monate bedingte Haft. Der Ältere muss sechs Monate hinter Gittern verbringen.

Fast vier Stunden lang saßen am Montagnachmittag die zwei Jugendlichen aus Slowenien am Landesgericht Klagenfurt vor dem Schöffengericht unter Vorsitz von Richter Alfred Pasterk. Die beiden sind Brüder, die Eltern der Angeklagten, Gastarbeiter aus Slowenien, nahmen an dem Prozess als Zuseher im Gerichtssaal teil. Die Brüder waren angeklagt, an einem Raubüberfall auf einen 13-Jährigen, einem Wohnungsdiebstahl und einem Einbruch in den Sportpark Klagenfurt beteiligt gewesen zu sein. Dazu kamen laut Anklageschrift unerlaubter Waffenbesitz und gefährliche Drohung. Die beiden gaben an „irgendwie mit dabei gewesen zu sein, aber nicht in der ersten Reihe“.

Haupttäter nahmen Angeklagte in Schutz

Sieben Zeugen wurden gehört, darunter auch die beiden Haupttäter bei den Einbrüchen und bei dem Raub. Die Haupttäter wurden in Handschellen aus der U-Haft in den Gerichtssaal gebracht. Sie nahmen die beiden Slowenen in Schutz. Es habe sich um einen falsch verstandener Freundschaftsdienst gehandelt. Die beiden Angeklagten stritten ihre Beteiligungen gar nicht ab.

Der 17-Jährige hat bereits zwei Vorstrafen, ein Monat davon muss er noch absitzen. Außerdem wurde ihm das Aufenthaltsrecht in Österreich entzogen. Nur zum Prozess durfte er aus Deutschland anreisen, wo er als Hilfsarbeiter arbeitet. Der 16-Jährige steht knapp davor, in einem betreuten Lehrlingsheim eine Ausbildung zu beginnen.

Jüngerer Täter kommt mit bedingter Haft davon

Der Jüngere soll bei dem Raub nur daneben gestanden haben. Er habe kurzfristig eine verbotene Waffe besessen, einen Elektroschocker und sei bei den Einbrüchen mitgelaufen. Er erhielt vom Schöffengericht sechs Monate bedingt auf drei Jahre. Bei dem 17-Jährigen hingegen lautete das Urteil auf fünf Monate unbedingter Haft. Mit der bereits bestehenden Verurteilung muss er für ein halbes Jahr in Haft. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, damit sind die Urteile nicht rechtskräftig.

Dienstag: Drei Raubprozesse in Klagenfurt

Am Dienstag finden am Landesgericht drei Raubprozesse statt: Bei einem davon müssen sich drei Männer verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, eine Trafikantin in Klagenfurt überfallen zu haben. Einer der Männer soll sie mit einem Küchenmesser bedroht haben - mehr dazu in Räuber stellte sich selbst der Polizei. Bei einem weiteren Raub in Pischeldorf wurde eine Friseurin mit einer CO2-Pistole überfallen. Der dritte Prozess betrifft einen Raubüberfall auf eine Bankfiliale in Lieserhofen, bei dem eine Angestellte bedroht und Geld gestohlen wurde.