GTI-Vortreffen: Behörden ratlos

Das inoffizielle GTI-Vortreffen stellt die Behörden vor neue Herausforderungen. Die Autofans verabreden sich im Internet, sie brauchen dafür keine Organisatoren. Gemeinden und Bezirk werden überrollt, die Behörden sind ratlos.

Ein noch nie dagewesener Ansturm von Auto-Liebhabern habe am Wochenende den Faaker See und Velden überrollt, sagte am Montag Villachs Bezirkshauptmann Bernd Riepan. Der Ansturm sei so massiv gewesen, wie ihn niemand in der Bezirkshauptmannschaft erwartet hätte. Er selbst sei das ganze Wochenende bis tief in die Nacht im Einsatz gewesen. Man habe mit den eingesetzten Kräften versucht, die öffentliche Ruhe, Ordnung und Sicherheit aufrecht zu erhalten, so Riepan.

GTI Vortreffen

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Per Internet vor Polizei gewarnt

Lärm sei für die Anrainer das Hauptproblem, vor allem während der Nacht. Kontrollen seien in der Masse der Autofahrer aber immer nur punktuell möglich. Erschwerend komme hinzu, dass die Autofahrer über soziale Medien im Internet bestens vernetzt seien, sagte Riepan. Das mache es schwierig, auch bei Anzeigen einschreiten zu können. Bis die Polizei vor Ort angekommen sei, seinen die GTI-Fahrer schon gewarnt und weg.

Die Bezirkshauptmannschaft bittet die Polizei am kommenden Wochenende um mehr Kräfte. Die Landespolizeidirektion versprach, dass ab Freitag noch mehr Polizisten in den Hauptorten des Vortreffens eingesetzt würden. Situationsbedingt auch schon früher, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio. Am vergangenen Wochenende seien aber ohnehin schon mehr Polizisten im Einsatz gewesen als im Vorjahr.

Suche nach Lösungen

Bezirkshauptmannschaft und betroffene Gemeinden suchen nach Lösungen. Veldens Bürgermeister Ferdinand Vouk spricht von einem Ausnahmezustand vor allem bei der Tankstelle in Selpritsch. Doch er muss Interessen von geplagten Anrainern und Unternehmern, die sich über eine Belebung der Vorsaison freuen, unter einen Hut bringen. Es scheine die Quadratur des Kreises zu sein, die Gäste seien willkommen, aber man müsse bei jeden durchgreifen, die sich an keine Regeln halten. Sonst würde die Stimmung in der Bevölkerung völlig kippen, so Vouk.

„Wenig Respekt vor Staatsgewalt“

Die Polizei spricht mit Blick auf die Anzeigen von einem ruhigen Wochenende. Allerdings wurde ein Zivilfahrzeug der Exekutive von mehreren GTI-Fahrern in Keutschach beschädigt. Es gibt ein Video von dem Vorfall, die Verursacher werden gesucht. Weiters ermittelt der Verfassungsschutz gegen einen GTI-Fan in brauner Uniform, der in Velden die Hand zum Hitlergruß erhoben haben soll. Es geht in diesem Fall um Wiederbetätigung. Bezirkshauptmann Riepan spricht von einer bedenklichen Entwicklung, da das Publikum zum Teil sehr respektlos sei und die Staatsgewalt nicht immer anerkennt.

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