Hauszustellungen - der Boom von morgen?

Die Hauszustellung von Produkten des täglichen Bedarfs wird auch in Österreich immer beliebter. Für Supermarktketten noch wenig rentabel, prognostizieren Experten dem Einkauf von zu Hause aus für die Zukunft großen Zulauf.

Noch schnell den täglichen Einkauf erledigen, ohne dabei das Haus verlassen zu müssen oder sich die Zutaten für die nächste Grillfeier bequem nach Hause liefern lassen - die Heimzustellung von Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs ist mittlerweile auch in Kärnten möglich. Eine heimische Supermarktkette bietet dieses Service an, das sich - noch nicht - rechnet.

Regale in Supermarkt

dpa/Oliver Berg

Supermarktketten in England als Vorbild

Die Kosten für Logistik und Personal sind zu groß, die Auslieferungsrouten liegen zu weit auseinander. Philipp Hungerländer von der Universität Klagenfurt sieht jedoch noch genug Möglichkeiten, das Angebot zu optimieren. Er hat mit seinem Team für eine englische Supermarktkette ein entsprechendes Konzept erarbeitet - mehr dazu in Mathematiker errechnen die besten Routen.

Hungerländer: „In England wird das schon seit vielen Jahren betrieben. In Österreich gibt es noch Potenzial. Was ich gesehen habe, ist, dass die Zeitfenster noch größer sind. Langfristig wird es auch in Österreich möglich sein, den Kunden genaue Lieferzeiten anbieten zu können. Das ist für die Kundenzufriedenheit besser. Wenn ich auf die halbe Stunde genau weiß, wann die Lieferung kommt, bin ich für den restlichen Tag weniger gebunden.“

Eine Alternative - aber mit mehr Kosten verbunden

Wer wenig Zeit hat oder nicht mobil ist, für den könnte laut Hungerländer die Heimzustellung eine gute Alternative zum Gang in den Supermarkt sein. Die gewünschten Artikel können im Online-Shop der jeweiligen Supermarktkette bestellt werden. Eigene Zusteller liefern die Ware ins Haus. Aber nicht kostenfrei. Die meisten Supermärkte haben Mindestbestellwerte und es fallen zudem Liefergebühren an.

Zurzeit machen Bestellungen von Lebensmitteln über das Internet gerade mal ein Prozent aller Onlineverkäufe aus, Philipp Hungerländer glaubt, dass sich das bald ändern wird. „Es wird den stationären Handel nie ganz ersetzen aber ich glaube der Onlinehandel wird auf alle Fälle größer werden. Beides wird nebeneinander existieren.“ Hungerländer glaubt allerdings nicht, dass der Supermarkt von nebenan vom Aussterben bedroht ist. Das Einkaufserlebnis sei für viele Kunden wichtiger als die Bequemlichkeit. In Kärnten bietet nur eine Supermarktkette Lieferungen nach Hause an, zusätzlich noch einige kleinere private Geschäftsleute.