Preiss: Erste Ärztekammer-Präsidentin
Von ihrem Vorgänger Josef Huber erbt Petra Preiss eine Reihe von Problemen. Dazu zählt auch das Ringen um die von der Politik gewünschten Erstversorgungszentren. Die niedergelassenen Ärzte sehen darin eine große Konkurrenz. Preiss sagte, sie glaube, dass die niedergelassenen Ärzte großes Interesse an Zusammenarbeit habe, man müsse sie miteinbeziehen und nicht über die Köpfe entscheiden.
Versorgung am Land sichern
Immer weniger junge Ärzte wollen aufs Land gehen. Preiss sagte, mit Mühe habe man die Stellen besetzt, aber man sage seit Langem, es müsse sich etwas ändern. Die Nachbesetzungen scheitern daran, dass die Arbeitsbedingungen unzumutbar seien. Junge Ärzte, die ein Familienleben haben, können sich das nicht antun. Daher müsse es Zusammenarbeitsformen geben. Die könne man aber nicht in die Grüne Wiese stellen. Man müsse sich überlegen, an welchem Ort man was brauche. Kollegen müssten vertreten und entlastet werden, man sollte auch junge Ärzte anstellen dürfen, um sie in einen Sprengel hineinwachsen zu lassen, so Preiss. Auch die Kassentarife müssten dementsprechend aussehen.
Liste Preiss vom Klinikum
Die 55-Jährige trat mit der Liste Preiss und Team vom Klinikum Klagenfurt an. Durch ihre Bestellung wurde die Herz- und Thoraxchirurgin die österreichweit erste Frau auf diesem Posten. Es gab keinen Gegenkandidaten. Durchgeführt wurde die Wahl von der Vollversammlung, bestehend aus 26 Kammerräten. 17 Sitze besetzt die Kurie der angestellten Ärzte, neun die Niedergelassenen. In der Kurie der Niedergelassenen wurde Wilhelm Kerber als Obmann bestellt, in der Kurie der angestellten Ärzte Michaela Lientscher. Kerber ist zugleich zweiter Vizepräsident, Lintscher dritte Vizepräsidentin.
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Petra Preiss ist die neue Präsidentin der Kärntner Ärztekammer
Angelobung durch Landeshauptmann
Preiss wurde für fünf Jahre in das Amt der Präsidentin gewählt und am Montagabend von Landeshauptmann Peter Kaiser angelobt. Als Vizepräsident gewählt und ebenfalls angelobt wurde der Wolfsberger Zahnarzt Miroslav Lenhardt. Kaiser betonte, dass er auf eine für die Kärntner Bevölkerung positive Kooperation hoffe.
Auch Gesundheitsreferentin Beate Prettner möchte in einem persönlichen Gespräch so rasch wie möglich mit der neuen Ärztekammerpräsidentin über Maßnahmen der nächsten und mittelfristigen Zukunft sprechen: „Es geht um ein respektvolles Miteinander, bei dem unsere gemeinsame Verantwortung für das Gesundheitswesen in Kärnten oberste Priorität hat.“
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Bei der Ärztekammerwahl im März war Preiss mit ihrer Liste „Preiss-und-Team“ mit neun Mandaten auf Platz zwei gelandet. Die Liste „Wahlärzte, Spitalsärzte und Kassenärzte Kärnten - WSKTN“ um Spitzenkandidat Heinz Lackner hatte zehn der 26 Mandate erreicht. Der langjährige amtierende Präsident der Ärztekammer, Josef Huber, hatte sich damals nicht mehr der Wahl gestellt.