Permakultur: Gärtnern nach Regeln der Natur

Wer seinen (Gemüse)-Garten nach den Regeln der Permakultur anlegt, spart sich Mühe und großen Zeitaufwand, man lässt die Natur vieles selbst erledigen. Voraussetzung, man pflanzt und gestaltet im natürlichen Ablauf. Künstlichen Dünger braucht man nicht mehr.

Vor Kurzem hielt Marlies Ortner aus Stainz in der Steiermark in der Katholischen Hochschulgemeinschaft in Klagenfurt einen Vortrag zum Thema Permakultur. Sie leitet die Permakultur-Akademie im Alpenraum, ist Biobäuerin, Samengärtnerin, Autorin und beschäftigt sich seit 20 Jahren mit dem Thema. Jeder kleine Garten könne ein kleiner Ort sein, das Überleben von gefährdeten Arten zu gewährleisten,. sagt sie. Permakultur sei eine Methodensammlung die beschreibt, wie man selbst versorgend gärtnern und leben könne. Ohne Kunstdünger und ohne Chemie.

Permakulturgarten Therapiegarten Marlies Ortner

Therapiegarten/Ortner

Englischen Rasen sucht man hier vergeblich

Ziel Selbstversorgung

Nachhaltig zu Gärtnern ist eine große Aufgabe, die die Menschen immer näher zur regionalen Selbstversorgung bringen könne, so Ortner. Jeder in der Region leistet einen Beitrag, die Region mit Lebensmitteln zu versorgen. Wie ein solcher Garten aussehe, könne man nicht generell sagen, es gebe verschiedenste Permakulturgärten, die gemeinsam haben, dass sie funktionieren.

Permakulturgarten Therapiegarten Marlies Ortner

Therapiegarten/Ortner

Man lädt Insekten ein, im Garten zu wohnen

Der Permakulturgarten soll sich selbst versorgen können, so Ortner. Man solle nicht immer wieder Energie hineinstecken müssen, der Garten solle sich selbst tragen und seine Überschüsse - sprich Früchte - weitergeben könne. „Wir ernten nicht nur Lebensmittel, sondern auch Lebensfreude und haben einen Ort, wo wir ökologisch lernen dürfen.“

Boden kann sich selbst düngen

Voraussetzung für ein Gelingen ist der feste Wille, von der Natur zu Lernen. Man lerne über die ökologischen Kreisläufe und beobachte die Natur. Man lerne nicht aus Büchern, sondern schaue auf die Natur und lerne aus ihr. Es gehe darum, den Boden zu bewahren und ihn aufzubauen, so Ortner. Das Mulchen und die Gründündung sowie Leguminosen helfen dabei. Diese Hülsenfrüchte seien in der Lage, Luftstickstoff in den Boden zu bringen und Pflanzen zur Verfügung zu stellen. Sie düngen sich praktisch selbst. In der Permakultur wird versucht, viel mit mehrjährigen Pflanzen zu arbeiten, um die einjährigen zu ersetzen. Es sollte kein Saatgut verwendet werden, das aus einer Fabrik komme, also hybrid sei.

Permakulturgarten Therapiegarten Marlies Ortner

Therapiegarten/Ortner

Auch die Beete fügen sich harmonisch ein

Verschiedene Zonen im Garten

Ein Permakulturgarten werde kreisförmig, aber zumindest in Zonen angelegt: „Das Zentrum ist meistens das Wohnhaus oder der Ort des intensivsten Geschehens, darum werden die anderen Zonen angeordnet.“ Es können je nach Grundstück natürlich nicht immer Kreise sein. Je nachdem, wie häufig man die Pflanzen braucht, werden sie in die einzelnen Zonen gepflanzt oder gesät. Kräuter, die man täglich ernten möchte sollte man in Zone eins pflanzen, Obstbäume in Zone drei oder vier. Wildniszone sei die Zone fünf, die in jedem Garten einen Platz haben sollte. Sie habe am meisten Ruhe.

Permakulturgarten Therapiegarten Marlies Ortner

Therapiegarten/Ortner

Eigene Samen für das kommende Jahr

Wohnen und Garten sollen nachhaltig sein

Der Permakulturgarten bei der Universität Klagenfurt geht bereits in die dritte Saison und wird von Nachbarn, Flüchtlingen und Studenten betreut. Er habe laut Ortner noch viele Elemente, es fehle noch eine Wildsträucherhecke, ein Laubhaufen, ein Totholzhaufen und ein Trockenbiotop. Die Permakultur ist eine sehr umfassende Methode. Sie wird in vier Bereiche geteilt: „Der erste ist Nahrungskreislauf und Selbstversorgung. Das betrifft hauptsächlich den Garten, es könne aber auch ein Balkon sein. Der zweite Bereich ist der Bau- und Wohnbereich, wo es auch gilt, zukunftsfähige Methoden zu entwickeln.“

Permakulturgarten Therapiegarten Marlies Ortner

Therapiegarten/Ortner

Üppige Bohnen, die gleichzeitig den Boden düngen

Der dritte Bereich beschäftigt sich mit dem Aufbau von Kooperationen. Hier geht es darum, wie bringe man Menschen zusammen und wie kommen sie zu einer Entscheidung: "Zum Beispiel in städtischen Gemeinschaftsgärten oder Gemeinschaftsbauernhöfen. Der vierte Bereich seien Permakulturmethoden in der Landwirtschaft.

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