„Schaufensterkrankheit“ macht Gehen zur Qual

Der Name klingt harmlos, die Krankheit selbst kann aber schwerwiegende Folgen haben. An der sogenannten „Schaufensterkrankheit“ leiden immer mehr Menschen. Es ist eine Durchblutungsstörung der Beine. Es gibt aber Hilfe.

Wie einen Wadenkrampf oder einen Muskelkater oder als Schmerzen an den Fußsohlen: So beschreiben Betroffene die Krankheit, die man auch „Schaufensterkrankheit“ nennt. Zu diesem Namen kam das Leiden, weil die Schmerzen meistens beim Gehen auftreten und die Betroffenen immer wieder zum Stehenbleiben zwingt. Immer mehr Kärntner leiden an dieser Krankheit. Österreichweit wird die Zahl der Patienten auf 400.000 geschätzt.

Auch Christine Behmer aus Villach leidet an der Schaufensterkrankheit. „Ich hab plötzlich nicht mehr Gehen können“, sagte sie im ORF-Interview. „Ich war ganz verzweifelt und wusste natürlich nicht, woher die Schmerzen kamen.“ Ursache für diese Beschwerden waren massive Durchblutungsstörungen in den Beinen. Vor Jahrzehnten drohte solchen Patienten die Amputation.

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„Ich konnte plötzlich nicht mehr gehen!“

Christine Behmer leidet an der Schaufensterkrankheit. Nach der Operation am LKH Villach kann sie wieder gehen.

Gefäßengstellen werden erweitert

Jetzt kann den Betroffenen geholfen werden. Im LKH Villach beispielsweise gibt es eine neue Angiographieanlage. Damit können Gefäße untersucht und gleichzeitig auch Eingriffe vorgenommen werden. „Früher musste man solche Gefäßeingriffe offen operieren, das heißt, mit einem Hautschnitt. Heute fährt man beispielsweise über die Leisten mit feinen Drähten in die Gefäße und dehnt die Engstellen mit Ballone auf“, so Gefäßchirurg Wilfried Amann am LKH Villach. Den Patienten bleibt eine Operation erspart, die Behandlung erfolgt in Lokalanästhesie und ist weitgehend schmerzfrei.

Operation Schaufensterkrankheit Gefäße

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Die verengten Gefäße werden mit dieser Methode wieder geöffnet

Pro Jahr werden im Landeskrankenhaus Villach rund 1.000 Eingriffe mit der Angiographieanlage durchgeführt. Die Wartezeit beträgt ein bis zwei Wochen. Es reicht eine Überweisung vom Hausarzt. Einen Tag nach dem Eingriff kann der Patient nach Hause gehen - und zwar auf seinen eigenen Beinen.

Operation Schaufensterkrankheit Gefäße

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In der Angiographieanlage kann den Betroffenen geholfen werden