Wetter-Warnung: Stauseen werden abgesenkt
Seit Mittwochfrüh wird der Wasserstand des Völkermarkter Stausees langsam gesenkt. Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, weil Prognosen ergaben, dass die Wasserführung in der Drau am Freitag um die Mittagszeit mehr als das Siebenfache des normalen Werts erreichen wird. Statt der üblichen 100.000 Liter Wasser pro Sekunde sind mehr als 700.000 Liter Wasser pro Sekunde zu erwarten. Auch die Wasserstände bei den Kraftwerken in Rosegg und in Feistritz an der Drau werden um 90 Zentimeter gesenkt.
Handeln nach Vorschrift
Robert Zechner vom Verbund sagte dazu, in den Betriebsvorschriften der Draukraftwerke gebe es eine Auslösemarke, die besagt, wenn man eine Abflussmenge von mehr als 700 Kubikmeter Wasser/Sekunde erwarte, müsse man Maßnahmen einleiten. Diese Marke sei mit der Prognose nach derzeitigem Stand überschritten. Am Donnerstag wird der Pegel des Völkermarkter Stausees um 90 Zentimeter unter dem Stauziel liegen. Gesteuert wird die Absenkung über das Kraftwerk Edling von der Zentralwarte in Feistritz im Rosental aus, so Zechner. Über die Wehranlage von Edling gebe man mehr Wasser ab, als zurinne. Damit werde der Stausee langsam gesenkt.
Seit 2014 ist der Verbund gesetzlich zu dieser Art von Hochwasservorsorge verpflichtet. Zwei Jahre zuvor, beim Hochwasser in Lavamünd, hätten die Betriebsvorschriften das heute übliche Vorgehen gar nicht zugelassen. Es habe damals auch gar keine Prognosen gegeben, dass es zu einem Hochwasser kommen könnte, so Zechner.
Große Regenmengen zu erwarten
Für Unterkärnten erwarten die Meteorologen flächendeckend Regenmengen von 50 bis 60 Liter pro Quadratmeter. In Oberkärnten soll es noch deutlich größere Niederschlagsmengen geben, so Christian Stefan von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). In den Karnischen Alpen, im Oberen Drautal und im Gailtal rechne er mit 120 bis 150 Liter pro Quadratmeter.
Kleinere Überflutungen und Muren möglich
Berechnungen des hydrografischen Dienstes zufolge sei bei größeren Flüssen mit keinen größeren Problemen zu rechnen, auch aufgrund der Trockenheit sei maximal mit jährlichen Hochwassern zu rechnen. Bei kleineren Bächen sei stellenweise mit lokalen Überflutungen und Murenabgängen zu rechnen.