AK-Rechtsschutz erstritt 26,1 Millionen Euro

Eine Altenpflegerin, der 6.500 Euro Gehalt zu wenig ausbezahlt wird. Ein leitender Mitarbeiter, der 300.000 Euro Abfertigung bekommt. Mit Fällen wie diesen hat der AK- Rechtsschutz heuer 26,1 Mio. Euro erstritten.

Arbeitsrechtliche Probleme können fast jeden treffen. Vor allem wenn der wirtschaftliche Druck auf Unternehmen groß ist, geben sie diesen an ihre Mitarbeiter weiter, erklärt Arbeiterkammerpräsident Günter Goach viele Verstöße gegen das Arbeitsrecht. Knapp 2.500 Mal musste im letzten Jahr im Sinne der Arbeitnehmer interveniert werden, 1.727 war der Weg zu Gericht unvermeidlich.

Zweithöchste Summe der Geschichte der AK

Mit 26,1 Millionen Euro wurde die zweithöchste Summe in der Geschichte der AK erstritten - vor vier Jahren waren es schon einmal mehr als 27 Millionen. Goach: „26,1 Millionen Euro - das sind um vier Millionen Euro mehr, als das Budget der Arbeiterkammer mit rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beträgt.“

Die beiden größten Insolvenzfälle betrafen die Firma Kresta - hier wurden 16,5 Millionen Euro für die Mitarbeiter erstritten und die Druckerei Theiss mit 2,8 Millionen Euro netto für die Arbeitnehmer. Von Insolvenzfällen betroffene Mitarbeiter - 2016 waren es bei der AK insgesamt 1.334 Fälle - bekommen meist Wochen- oder Monatelang kein Geld. Für sie zählt rasche Unterstützung. Dem Leiter des Insolvenzschutzverbandes in Kärnten zufolge kann im Schnitt nach etwa einem bis eineinhalb Monaten geholfen werden. Werner Gansl: „Wir sind diejenigen, die Mitarbeitern am schnellsten Geld überweisen können.“

Kindergeld: Verlust des Wochengeldes droht

Ein breites Feld in der Beratung nimmt das neue Kindergeld ein. Die Neuregelung überfordert die Mütter. Ohne Beratung seien die Berechnungen nicht möglich, sagte Susanne Kißlinger, Leiterin des Arbeits- und Sozialrechtes. Vor allem Frauen, die rasch zwei Kinder nacheinander bekommen, müssten ihre Ansprüche unbedingt berechnen lassen. "Die Konfrontation zwischen alter und neuer Rechtslage, wenn es zwei Kinder nacheinander gibt ist wirklich kompliziert. Hier ist es leider so, dass es beim zweiten Kind sogar so weit kommen kann, dass man den Wochengeld-Anspruch verliert. Deshalb ist es ganz wichtig, dass werdende Mütter die Beratung in Anspruch nehmen, damit sie wissen, auf was sie sich einstellen müssen.“

Noch mindestens bis Jahresende bietet die Arbeiterkammer lockere Informationsrunden zum Thema Kindergeld an, es sind Frühstückscafes mit wenigen Teilnehmern, aber laut Arbeiterkammer sehr großem Zuspruch.