Schutzwall gegen neue Katastrophen

Vor fast acht Monaten verwüsteten zwei Schlammlawinen den Afritzer Ortsteil Kraa. 40 Häuser mussten evakuiert werden, 200 Menschen waren vorübergehend obdachlos. Damit sich die Katastrophe nicht wiederholt, wird eine Schutzmauer errichtet.

250 Meter lang und 14 Meter hoch wird die Schutzmauer sein, die von Mitarbeitern der Wildbach- und Lawinenverbauung beim Tronitzer Bach 200 Meter oberhalb des Afritzer Ortsteils Kraa errichtet wird.

Verbauung Arbeiten Afritz

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Angespannte Stimmung wegen Regen

Schon jetzt ist die Betonmauer von weitem zu sehen und würde im Fall des Falles auch den Ort schützen können, ist der Afritzer Bürgermeister Max Linder überzeugt. Der für die nächsten Tage vorhergesagte Regen sorgt dennoch bei vielen für angespannte Stimmung. Die ZAMG erwartet für Oberkärnten und Osttirol von Mittwoch bis Freitag 100 bis 140 Millimeter Regen. Muren und kleinräumige Überschwemmungen sind möglich. „Klar, man ist nach so einem Ereignis einfach vorsichtig. Wobei wir der Meinung sind, dass es so trocken ist, dass der Boden noch lange Wasser aufnehmen kann, bevor wieder die Gefahr besteht, dass große Rutschungen entstehen.“

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Experten hätten sich „komplett verschätzt“

Schon lange bevor die beiden Schlammlawinen die 40 Häuser in Kraa verwüstet haben, hatte die Gemeinde die Verbauung des Tronitzer Baches gefordert. Allerdings haben die Fachleute damals andere Schutzprojekte in der Gemeinde für wichtiger erachtet.

Verbauung Arbeiten Afritz

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Bürgermeister Max Linder: "Im Nachhinein weiß man, dass viel hätte verhindert werden können. Man war der Meinung, dass der Bach – wenn – ein paar tausend Kubikmeter Material bringt und diese die Siedlungen nicht gefährden. Dass er 35.000 Kubikmeter pro Lawine mit sich führt, konnte keiner der Experten einschätzen. Sie haben sich hier komplett verschätzt.“

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Auch Bachbett wird gesichert

11,4 Millionen Euro kostet die Schutzmauer beim Tronitzer Bach, knapp sieben Millionen kommen vom Bund, den Rest müssen das Land und die Gemeinden Afritz und Treffen beisteuern. Gebaut wird derzeit nicht aber nur an der Mauer. Im Ort wird das Bachbett befestigt und gesichert.

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Ein Haus wird noch saniert

40 Häuser sind bis auf ein einziges wieder bewohnbar, dieses wird noch saniert. In den Gärten und auf den Straßen sind die Spuren, die Schlamm und Geröll hinterlassen haben, aber noch deutlich zu sehen.

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Schäden werden noch bis zu drei Jahre sichtbar sein

Weit über drei Millionen Euro beträgt der Schaden. Die Schäden der Privaten wurden und werden zum Teil durch Versicherungen abgedeckt, zum Teil durch Spendengelder. Aber, so Bürgermeister Linder, bis alles Schäden endgültig beseitigt sind, wird es voraussichtlich noch zwei bis drei Jahre dauern.

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