Ministerium lehnt AHS-Unterstufe Hermagor ab
Die Eltern wollten ein Verbundmodell. Lehrer der vorhandenen Neuen Mittelschule und des Bundesoberstufen-Realgymnasiums (BORG) Hermagor hätten gemeinsam in der neu zu gründenden AHS-Unterstufe unterrichten sollen. Für die Ablehnung gebe es wirtschaftliche Gründe, hieß es in der aktuellen Stellungnahme des Bildungsministeriums. Denn laut Statistik Austria wird für den Bezirk ein deutlicher Geburtenrückgang prognostiziert und eine AHS-Unterstufe würde außerdem der Neuen Mittelschule Konkurrenz machen.
„Nur rund 150 Schüler“
Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger sagte dazu, man brauche für die Errichtung einer Schule oder einer zusätzlichen Unterstufe entsprechend viele Schüler. In Hermagor gebe es rund 150 Schülerinnern und Schüler, das habe in Wien jede Volksschule. Außerdem spricht das Bildungsministerium von einer hohen schulischen Qualität im Bezirk. Die Maturantenquote zähle zu den höchsten in Österreich und das auch ohne AHS-Unterstufe, sagte Altersberger.
„Weiterführende Schulen auch ohne AHS“
40 bis 60 Prozent der Schüler in eine weiterführende Höhere Schule und die könne man auch ohne AHS-Unterstufe besuchen. Die Mehrheit der Maturanten in HTL oder anderen weiterführenden Schulen kommen aus den Neuen Mittelschulen, sagte Altersberger.
Die meisten Schüler, die nicht die neue Mittelschule in Hermagor besuchen wollen, pendeln in die Gymnasien nach Villach. Die Elternvertreter behaupten laut Altersberger, dass Kinder zügeweise nach Villach fahren, in Wirklichkeit seien es aber nur wenige, so Altersberger.
Kritik von FPÖ und ÖVP
Kritik kommt von FPÖ und ÖVP. FPÖ-Obmann Gernot Darmann sagte, die Ablehnung sei eine traurige Nachricht für die Chancen- und Bildungsgleichheit. Die Entscheidung sei gegen den Wunsch der Eltern erfolgt. Für ÖVP-Klubobmann Ferdinand Hueter sei die Ablehnung eine Attacke gegen den ländlichen Raum. Schulbildung werde für parteipolitische Zwecke benutzt. Die Landessprecherin der Grünen, Mario Mitsche, sagte in einer Aussendung, Schulthemen seien nicht dazu geeignet, politische Kleingeld zu wechseln. Es gehe um das bestmögliche Bildungsangebot am Wohnort und nicht darum welchen Namen es trage.