Kärntner Bataillon kommandiert NATO-Reserve

Zum ersten Mal übernimmt mit dem Jägerbataillon 25 aus Klagenfurt eine österreichische Bundesheereinheit ein Kommando für einen Auftrag der NATO. Die 820 Mann starke Kriseneingreiftruppe unter Kärntner Führung ist für das Kosovo gedacht.

Seit eineinhalb Jahren laufen in der Khevenhüllerkaserne in Klagenfurt-Lendorf die Vorbereitungen. Für das Jägerbataillon 25 ist die Bereitstellung der Reservekräfte eine planungstechnische und logistische Herausforderung. Ab dem ersten Juli steht die gesamte Kaserne als internationale Reserveeinheit auf Abruf bereit.

Jägerbataillon 25 NATO Reserve Kosovo Kommando

ORF

Derzeit wird für den Ernstfall geübt

Auch für Ausbildung zuständig

Sollte es im Kosovo zu einer Krisensituation kommen, werden binnen vier bis sieben Tagen beinahe alle Berufssoldaten ins Krisengebiet verlegt, sagte Alexander Raszer. Er ist der Kommandant des Jägerbataillons 25 und auch Kommandant des Reservebataillons. Er sagte, die Aufgabe sei eine große Herausforderung, weil Österreich die Führung des ORF-Bataillons (Operational Reserve Forces) erstmals übernimmt und für die Ausbildung gesamt verantwortlich sei.

Es ist das erste Mal, dass eine Einheit wie diese unter österreichischem Kommando steht. Bisher lag die Führung dieser Truppe bei der Deutschen Bundeswehr. Österreich beteiligte sich mit einigen Kräften. Jetzt dreht sich das gesamte System um, aus Österreich werden etwa 650 Soldaten gestellt, Deutschland stellt mit 170 Kräften etwas mehr als eine Kompanie bereit.

Gemeinsame Großübung in Deutschland

Zur Zeit finden viele Arbeitsgespräche und gemeinsame Übungen statt, um die Zusammenarbeit zu fördern. Im Mai findet im Deutschen Altenmarkt eine Großübung statt, sagte Christian Märkl, Vertreter der Deutschten Bundeswehr und künftig stellvertretender Kommandant dieser Einheit. Bei der Ausrüstung sei mit gut kompatibel, sagte er, auch bei Kommunikation oder Technik. Das Verständnis von Begriffen und Taktik sei weitgehend hergestellt. 80 Stellen sind derzeit unbesetzt, daher ist man auf der dringenden Suche nach Personal.

Das Reservebataillon wird im Ernstfall dem COMKFOR unterstellt. Die Bereitschaft unter österreichischer Führung dauert bis Juli 2018.

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