Zwölf Mio. Euro für ländlichen Raum

Zwölf Mio. Euro sollen für Projekte im ländlichen Raum zur Verfügung gestellt werden. Das kündigte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) an. Er stellte auch ein Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien in Kärnten in Aussicht.

Rupprechter sagte, 95 Prozent aller Behörden hätten ihren Sitz in Wien - das soll sich ändern. Mittelfristig sprach er sich für das Ziel aus, zehn Prozent des Bundespersonals auszulagern, um in den ländlichen Regionen Arbeitsplätze zu schaffen. In Kärnten sollte ein Bundes-Kompetenzzentrum für den Bereich der erneuerbaren Energieträger angesiedelt werden. Die Wasserkraft und die Biomasse betreffend sei Kärnten ein Vorreiter.

Dadurch würden sich Arbeitsplätze im öffentlichen und privaten Bereich etablieren. „Das kann so einer Region nur gut tun“, sagte der Bundesminister. Zwölf Millionen Euro sollen kurzfrsitig in diesem und im nächsten Jahr in jedem Fall nach Kärnten fließen, um die Landgemeinden zukunftsfit zu machen. Rupprechter: „Das wird für Investitionen vor allem in den Gemeinden - etwa im Bereich der Pflege, der Kindergartenplätze oder der thermischen Sanierung - herangezogen werden. Die Bürgermeister und die Gemeinden wissen selbst am Besten, wo der Schuh drückt.“

Von 1. bis 29. Juni 2018 können die Gemeinden Anträge an die Buchhaltungsagentur des Bundes gestellt werden, hieß es aus dem Büro von Agrarreferent Christian Benger (ÖVP).

Andrä Rupprechter Bürgermeister Treffen St. Georgen

ORF

Infrastruktur schaffen, Bürokratie reduzieren

Zur Informationsveranstaltung in St. Georgen waren alle Kärntner Bürgermeister eingeladen, zehn kamen am Donnerstagabend tatsächlich. Im Mittelpunkt standen die Fragen, wie Arbeitsplätze in Landgemeinden erhalten und geschaffen werden können und wie die Abwanderung gestoppt werden könne. Bürgermeister Josef Haller (SPÖ) aus Ferndorf sagte, in seiner Gemeinde gebe es zu wenige Gemeindewohnungen: „Deshalb tendieren unsere jungen Leute dazu, nach Spittal oder Villach zu gehen. Auch die alternative Mobilität ist ein Thema.“

Auch sein Kollege Franz Josef Smrtnik von der Enotna Lista aus Eisenkappel schlägt vor, gegen die ländliche Zersiedelung mit der Schaffung von Infrastruktur vorzugehen: „Schulen oder der Arzt sollte nicht wegrationalisiert werden. Auch die enorme Bürokratie im ländlichen Bereich lässt die Bürger oft verzweifeln, bevor sie noch ein Haus bauen oder einen Betrieb eröffnen. Die Kriterien sind oft viel zu hoch geschraubt.“

Stabile Betriebe ansiedeln

Bürgermeister Alfred Altersberger (ÖVP) aus Nötsch im Gailtal sieht die Beschäftigungspolitik im Zentrum einer möglichen Trendumkehr. Es sprach sich dafür aus, dass stabile Gewerbebetriebe und nicht große Firmen angesiedelt würden: „Wenn das Produkt in der Region produziert, verarbeitet und konsumiert wird, habe ich auch die Wertschöpfung dort.“ Laut Rupprechter sollen mehr als 3.000 Menschen aus ganz Österreich ihre Ideen und Vorschläge zu einem „Masterplan der lebenswerten Regionen“ beitragen. Im Herbst soll es dazu einen Regierungsbeschlus geben.

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