2,5 Mio. Zigaretten in Zügen geschmuggelt

Eine internationale Bande dürfte insgesamt 2,5 Mio. Zigaretten in Zügen geschmuggelt haben. In Belgrad wurden sie in Hohlräumen im Zug versteckt, in Villach dann wieder ausgebaut. Dort wurde einer der Haupttäter gefasst.

Wie erst jetzt bekanntwurde, wurden vor Ostern zwei Fahrzeuge und mehr als 300 Stangen Schmuggelzigaretten bei einer Kontrolle im Zuge von Ermittlungen gegen die international organisierte Tätergruppe sichergestellt.

Zigarettenschmuggel Villach Zollamt

BMF/ZA

In diesem Versteck wurden die Zigarettenstangen entdeckt

Mit spektakulärer Tarnung und in einem besonders ausgetüftelten Versteck führte die Bande aus Serbien und Rumänien gewerbsmäßig Schmuggeltransporte durch. Die Zigaretten wurden in Belgrad (Serbien) aufwendig in Eisenbahnwaggons und deren bauartbedingt vorhandenen Hohlräumen versteckt. Bei der Ankunft in Villach wurden diese durch weitere – als Bahnmitarbeiter getarnte – Tatbeteiligte wieder ausgebaut. In Folge wurden die Schmuggelzigaretten nach Wien, Italien und Slowenien verbracht.

Überprüfung Zug Zigarettenfund

ORF

Bereits 2014 war den Fahndern klar: der Reisezug von Belgrad nach Zürich, mit Zwischenstation in Villach, spielt eine bedeutende Rolle im illegalen Handel von Zigaretten.

Überprüfung Zug Zigarettenfund

ORF

Drahtzieher in Cafe festgenommen

Den vermeintlichen Drahtzieher, einen 54 Jahre alten Serben, sowie zwei tatbeteiligte Rumänen konnten die Zollfahnder mit Unterstützung des Stadtpolizeikommandos Villach in einem Cafe in der Villacher Innenstadt festnehmen. Nach einem der beiden Rumänen wurde bereits seit dem Jahr 2009 wegen des Verdachtes der Abgabenhehlerei gefahndet.

Zigarettenschmuggel Villach Zollamt

BMF/ZA

Dem Zugriff gingen mehrmonatige intensive Ermittlungen und Überwachungsmaßnahmen voraus. Die weiteren Erhebungen der Zollfahndung führten in Folge zu einer weiteren Festnahme eines in Kärnten lebenden mazedonischen Staatsbürgers, der im dringenden Verdacht steht, die Ausbauarbeiten der Schmuggelzigaretten am Hauptbahnhof Villach überwacht zu haben.

Mehr als 2,5 Mio. Stück Zigaretten sichergestellt

Seit dem Jahr 2014 stellten Kärntner Zöllner im Zusammenhang mit diesem Fall bereits 1.554 Stangen Zigaretten (305.350 Stück) sicher und beschlagnahmten sechs Fahrzeuge. Sieben Personen wurden festgenommen, wobei sich derzeit noch vier Täter in Untersuchungshaft befinden. Insgesamt kann nach derzeitigen Ermittlungserkenntnissen den Hauptdrahtziehern seit 2014 der Schmuggel von zumindest 13.400 Stangen – mehr als 2,5 Millionen Stück Zigaretten – nach Österreich angelastet werden. Der Republik Österreich entstand dadurch ein Steuerschaden von zumindest 500.000 Euro.

Zigarettenschmuggel Villach Zollamt

BMF/ZA

Dieser Schäferhund der Zollwache war wesentlich am Ermittlungserfolg beteiligt

Den Tätern drohen nun zwingend zu verhängende Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren sowie Wertersatzstrafen von zumindest 475.000 Euro für nicht mehr greifbare und vermutlich schon konsumierte Zigaretten.

„Wichtiger Schlag gegen Zigarettenschmuggel“

„Mit dieser Aktion ist den Kärntner Zollbeamten ein wichtiger Schlag gegen den internationalen Zigarettenschmuggel gelungen", sagte der Chefermittler der Zollfahndung Kärnten, Rudolf Sablatnik. Auch der Leiter des Zollamtes Klagenfurt Villach, Heinz Isopp, zeigte sich stolz auf sein Team: „Schmuggel und Hehlerei von Tabakerzeugnissen sind kein Kavaliersdelikt. Unsere Bediensteten leisten tagtäglich einen unverzichtbaren Beitrag im Kampf gegen den Zigarettenschmuggel - im Sinne der Steuerzahler und der heimischen Wirtschaft.“

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