Haft für ungeschützten Sex trotz HIV

Wegen Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen ist ein 51 Jahre alter Bosnier am Dienstag vor dem Richter gestanden. Er hatte trotz seiner HIV-Erkrankung ungeschützten Sex und steckte seinen Partner an. Das Urteil lautete 15 Monate Haft.

Dreimal war der 51-jährige Bosnier, der in Kärnten wohnt, vom Landesgericht Klagenfurt vorgeladen worden. Dreimal war er nicht zur Verhandlung erschienen. Daraufhin wurde er zur Fahndung ausgeschrieben und schließlich festgenommen. Beim vierten Anlauf wurde der Angeklagte aus der Untersuchungshaft in Handschellen in den Verhandlungssaal geführt. Ihm wurde vorgeworfen, zwischen November 2014 und März 2015 mehrmals wissentlich ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem anderen Mann gehabt zu haben und das, obwohl er HIV-positiv ist.

Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Das Opfer ist mittlerweile auch mit dem HI-Virus infiziert und war als Zeuge zur Verhandlung geladen. Zum Schutz der Persönlichkeitsrechte des Opfers wurde der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgeführt. Der Angeklagte wurde der Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen und der vorsätzlichen Gefährdung mit übertragbaren Krankheiten für schuldig befunden.

500 Euro Schmerzensgeld für Opfer

Richterin Lisa Kuchinsky begründete den Schuldspruch mit den psychischen und gesundheitlichen Dauerfolgen, die das Opfer ein Leben lang verfolgen würden. Der Angeklagte wurde zu 15 Monaten Haft, davon fünf Monate unbedingt, verurteilt. Dem Opfer wurden 500 Euro Schmerzensgeld zuerkannt. Milderungsgründe fand die Richterin im bisher ordentlichen Lebenswandels des Angeklagten. Der 51-Jährige nahm das Urteil an. Da auch die Staatsanwaltschaft auf Rechtsmittel verzichtete, ist das Urteil rechtskräftig.