Bewegung in Pflege-Gehaltsverhandlungen

In die Gehaltsverhandlungen der Pflegemitarbeiter der Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) kommt Bewegung. KABEG und Land Kärnten signalisierten in der vierten Verhandlungsrunde, dass es mehr Geld geben werde.

Es ist ein zähes Ringen mit einigen Schüssen vor den Bug seitens des Pflegepersonals. So gab es Anfang April erste Protestmaßnahmen mit zweistündigen Betriebsversammlungen - mehr dazu in Pflegepersonal will mehr Posten und mehr Geld. Die Forderung lautet: 200 Euro mehr brutto für diplomierte Fachkräfte, 100 Euro mehr für Pflegeassistenten und deutlich mehr Personal.

Auer: „Seriöser Vorschlag“

Untermauert wird das unter anderem mit dem Argument der zusätzlichen Arbeit. Das Pflegepersonal müsse nun auch medizinische Leistungen erbringen, etwa Blut abnehmen. Auch wenn langsam Bewegung in die Sache kommt, werde das neue Angebot des Landes nicht reichen, meinte Zentralbetriebsrat Arnold Auer. „Der Vorschlag des Landes Kärnten ist nicht ganz unseriös. 150 Euro für Diplomkräfte und 75 Euro für Pflegeassistenten, diese Vorschlage werden wir in Form der Betriebsversammlungen präsentieren und zur Abstimmung bringen.“ Auer könne sich aber nicht vorstellen, dass dieser Vorschlag in dieser Form die Mehrheit findet und zustimmend zur Kenntnis genommen wird.

Kaiser: „Neues Dienstrecht zu überlegen“

Das Land hat kein Geld. Dennoch gab es vor zwei Jahres mehr Geld für die Ärzte. Dieses Argument zieht also bei den Pflegebediensteten nicht. Einig ist man sich, dass es 100 Posten mehr geben solle, um die Pflegekräfte zu entlasten, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) in seiner Eigenschaft als Personalreferent. „Uns schwebt ein neues Dienstrecht vor, das in Richtung Angestelltengesetz gehen kann. Das kann sehr wohl Vorteile für Arbeitnehmer bieten, aber auch mehr Steuerung durch die Verantwortlichen zulässt.

Finanzierung durch KABEG

Aufhorchen ließ KABEG-Vorstand Arnold Gabriel. Er sagte, dass die KABEG doch Geld beisteuern könnte. „Wir sehen im System durchaus noch Möglichkeiten um die drei bis vier Millionen Euro. Die können wir aufbringen um das Gesamtpaket zu finanzieren. Wir haben eine relativ hohe Krankenstandsrate und durch das Entlastungspaket, wir reden ja von Planstellen und Dienststellen, sollte es uns auch gelingen das Personal entlasten zu können und da erwarten wir uns Rückgänge bei den Krankenstandstagen.“ Das schlage sich laut Gabriel unmittelbar im System nieder.

Streik bleibt Thema

Innerhalb der nächsten zehn Tage wird es neuerlich eine Betriebsversammlung der Pflegebediensteten geben, wo über das neue Angebot abgestimmt wird. Wird es abgelehnt, bleibe laut Zentralbetriebsrat Auer nicht mehr viel Zeit, sich nochmals an den Verhandlungstisch zu setzen. Somit bleibt die Drohung Streik nach wie vor ein Thema.