Weniger Geld für Mölltal durch Zinsverluste

Der 55-Mio.-Euro schwere Mölltalfonds soll der strukturschwachen Oberkärntner Region zu mehr Investitionen verhelfen. Allerdings dürfen nur Zinserträge verwendet werden und diese gingen in den letzten zehn Jahren massiv zurück.

Zum größten Teil wird der Fonds vom Verbund und der KELAG als Abgeltung für die Wassernutzung zur Stromerzeugung gespeist. 13 Gemeinden des Mölltales und insgesamt sechs Gemeinden des Drau-, Malta- und Liesertales bekommen Geld aus dem Mölltalfonds der offiziell „Fonds zur Förderung der Wasserkraft Oberkärntens“ heißt.

Nur noch ein Drittel zur Verfügung

Die Zinserträge seien in den letzten zehn Jahren massiv geschrumpft, sagte der Beiratsvorsitzende und Bürgermeister von Großkirchheim, Peter Suntinger. Waren es vor zehn Jahren noch jährlich 150.000 Euro für die 13 Kerngemeinden und fast 40.000 Euro für die anderen sechs Gemeinden, sei es jetzt nur noch ein Bruchteil: „Den Kerngemeinden steht noch ein Drittel der bisherigen Zinserträge zur Verfügung. Das heißt für die Kerngemeinden noch 52.659 Euro pro Jahr, für die Zusatzgemeinden 12.778 pro Jahr.“

Kernkapital bleib unangetastet

Suntinger sitzt mit zwei weiteren Bürgermeistern im Fondsvorstand. Dort sind auch noch die KELAG und der Verbund vertreten. Einzelne Bürgermeister hätten gerne auf die 55 Millionen Euro Kernkapital des Mölltalfonds zugegriffen. Doch das wurde von der Mehrheit im Fondsvorstand abgelehnt: „Wir haben zweimal ernsthafte Diskussionen geführt, weil es die Begehrlichkeit gab, in Zeiten, wo die Zinsen fast null waren, das Kernkapital anzutasten. Ich war derselben Meinung wie Verbund, Kelag und Land, auf keinen Fall.“ Das Thema sei jetzt vom Tisch, so Suntinger.

Magere 0,1 bis 0,4 Prozent

Die Hälfte des Kernkapitals ist längerfristig, aber konservativ und damit wenig ertragreich angelegt. Die andere Hälfte ist überhaupt nur kurzfristig für jeweils ein Jahr veranlagt. Die Zinserträge liegen hier nach Abzug der Kapitalertragssteuer bei mageren 0,1 bis 0,4 Prozent. Auch mit den deutlich geringeren Zinserträgen gelinge es aber, wichtige Projekte in Oberkärnten umzusetzen, sagt der Beiratsvorsitzende. Das Geld aus den Zinserträgen des Mölltalfonds ist für regionale Projekte zweckgebunden. Budgetlöcher dürfen damit nicht gestopft werden.

Die Projekte

  • Winklern: Umbau des Gemeindeamtes, Bau eines Musikprobelokals und einer Bauhofgarage
  • Flattach: Sanierung der Fraganter Straße (L20a), die zum Skigebiet Mölltaler Gletscher führt
  • Mallnitz: Zu- und Umbau Erlebnissauna
  • Reißeck: Zubau zu den Feuerwehrhäusern Napplach und Penk. Das Schwimmbad in Reißeck wird barrierefrei
  • Die Gemeinde Möllbrücke saniert das Amtsgebäude und die Brücke über die Möll
  • Grundankauf vom Forsthaus Sachsenburg
  • Steinfeld erschließt die Mannerquelle zur Wasserversorgung
  • Dellach im Drautal: Dorfplatzsanierung
  • Greifenburg: Neubau Probelokal Trachtenkapelle