Hubschrauberstützpunkt wiedereröffnet

Auf dem Klagenfurter Flughafen wurde am Donnerstag der Hubschrauberstützpunkt des Bundesheeres wiedereröffnet. Im Gegensatz zu früher muss das Bundesheer für den Stützpunkt nun Miete zahlen.

Im September 2015 hatte der damalige Minister Gerald Klug das Aus für den alten Hubschrauberstützpunkt verkündet. Nun sind Personal und Hubschrauber nach Klagenfurt zurückgekehrt, allerdings inklusive höherer Kosten - mehr dazu in Hubschrauberstützpunkt kehrt teurer zurück.

Hubschrauberstützpunkt neu Eröffnung

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Das ist der neue/alte Stützpunkt auf dem Flughafen Klagenfurt

Minister Doskozil: Sicherheit kostet etwas

Die Wiederinbetriebnahme wurde am Donnerstag in Anwesenheit von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) vor Pressevertretern mit Vertragsunterzeichnung und Schlüsselübergabe regelrecht zelebriert. Zu der nun fälligen Miete stehe man aber, sagte der Minister: „Das ist eine missliche Situation, dass dieser Standort aufgegeben wurde und nun wieder den Betrieb aufnimmt. Das kostet im Jahr offen gesagt 40.000 Euro mehr. Das wird in diesem Zusammenhang akzeptiert, weil Sicherheit vor Ort etwas kostet.“

Hubschrauberstützpunkt neu Eröffnung

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Feierliche Schlüsselübergabe mit (v. l. n. r.) Minister Hans Peter Doskozil (SPÖ), Oberstleutnant Hans Unterdechler und LH Peter Kaiser (SPÖ)

Stationierung je nach Erfordernis

Anders als früher wird nun nicht ständig ein Hubschrauber in Kärnten verfügbar sein. Doskozil sagte, der Hubschrauber werde etwa zu 80 Prozent in der Woche einsatzbereit sein, das Bodenpersonal sei dauerhaft besetzt. Außerdem soll künftig nicht nur der Hubschrauber vom Typ Alouette 3 stationiert sein. Anlassbezogen sollen auch größere Typen wie die Augusta Bell und der Black-Hawk-Hubschrauber im Einsatz stehen, sagte der Leiter der Luftstreitkräfte Karl Gruber: „In Zusammenarbeit mit den Österreichischen Landesalarm- und Warnzentralen verfolgen wir ständig die Wetterlage. Wenn sich extreme Wetterlagen abzeichnen, etwa Waldbrandgefahr, Hochwasser oder starker Schneefall, dann verlegen wir mehr oder besonders geeignete Maschinen her. Das geht von einem Tag auf den anderen.“

Die Kosten

Laut ORF-Recherche betragen die Gesamtkosten pro Jahr rund 92.400 Euro, nicht 40.000 Euro. Sie setzen sich zusammen aus 66.000 Euro Miete plus 26.500 Euro Betriebskosten.

Einsatz bei Waldbränden unabdingbar

Für Kärnten sei es wichtig, Hubschrauber auf Abruf zu haben, sagte Landeshauptmann und Katastrophenschutzreferent Peter Kaiser (SPÖ): „Insbesondere ist die Aufklärung aus der Luft bei Waldbränden, in unwegsamen Gelände unabdingbar. Wir haben leider in den letzten Jahren eine Reihe solcher Vorfälle gehabt. Daher ist dieser Hubschrauberstützpunkt auch für alle anderen Einsatzkräfte ein wichtiger Gewinn.“

Das Bundesheer ist außerdem auf der Suche nach Piloten, sowohl für Hubschrauber als auch für die Eurofighter. 185 Piloten dürfte das Heer laut Stellenplan haben, derzeit sind aber nur 160 Stellen besetzt. Auch hier hat der Sparkurs der letzten Jahre seine Spuren hinterlassen.

Reaktionen

Für SPÖ-Sicherheitssprecher Rudolf Schober ist Kärnten mit dem Hubschrauberstützpunkt nun gegen Katastrophenfälle gewappnet. Auch die Freiheitlichen begrüßen die Wiedereröffnung, da der Hubschrauber jedoch nur zu 80 Prozent in der Woche einsatzbereit sein wird, könne das nur der erste Schritt sei, sagte FPÖ-Sicherheitssprecher Roland Zellot. Kritik kommt auch von Landesrat Gerhard Köfer vom Team Kärnten. Der Stützpunkt werde an Wochenenden permanent unbesetzt sein, die Wiederinbetriebnahme würde schöner dargestellt werden, als sie tatsächlich ist, so Köfer.