Drogenprozess: Arzt verweigerte Hilfe

Ein 27 Jahre alter, drogensüchtigter Kärntner musste sich am Mittwoch wegen des Verdachts auf Suchtgifthandel vor Gericht verantworten. Im Prozess kam auch die Sprache auf einen Arzt, laut Polizei weigerte er sich, dem Angeklagten zu helfen.

Im November des vergangenen Jahres wurde der 27 Jahre alte Mann bei der Einfuhr von Drogen aus Slowenien auf frischer Tat ertappt. Er soll demnach mindestens 420 Gramm Heroin gekauft und wieder verkauft haben, um auch seine eigene Sucht zu finanzieren. In diesem Punkt zeigte sich der Angeklagte geständig.

Arzt weigerte sich Süchtigem zu helfen

Das Leben des 27-Jährigen habe sich darum gedreht, Suchtmittel zu beschaffen und zu konsumieren, so die Aussage einer Ermittlerin. Am Ende der polizeilichen Vernehmungen plagten den Mann denn auch schwere Entzugserscheinungen, er klagte über Schmerzen. Ein Arzt, den die Polizei kontaktierte, weigerte sich zu kommen, so die Aussage der Ermittlerinnen.

Der 27-Jährige soll über mehrere Monate zunächst Drogen von einem Klagenfurter Dealer und später auch von einem Slowenen bezogen haben und sich Drogen über das Internet bestellt haben.

Zeugen bestritten Drogenverkauf

Zwei Zeugen, ein 25 Jahre alter Klagenfurter und ein 28 Jahre alter Völkermarkter, sagten aus, dass sie dem Angeklagten keine Drogen verkauft oder Kontakte zu Dealern hergestellt hätten - obwohl der Angeklagte das in seiner polizeilichen Vernehmung so angegeben hatte. Zwei wichtige Zeugen, darunter der mutmaßliche slowenische Dealer des Angklagten, ließen sich für die Verhandlung entschuldigen.

Geklärt werden muss darüber hinaus, in welcher Größenordnung und über welchen Zeitraum der Angeklagte Drogen verkaufte. Daher wurde die Verhandlung von Richterin Lisa Kuschinsky vertagt. Es werden noch vier weitere Zeugen angehört.