Druck auf ÖBB nach Böschungsbränden
Entlang der Tauernstrecke der ÖBB kommt es immer wieder zu ausgedehnten Böschungsbränden. Im Dezember brannte es sogar an mehr als 20 Stellen. Der letzte Brand ereignete sich vor zwei Wochen. Für die Feuerwehren und die Bürgermeister der Region wurden die Brände entlang der Zugstrecke schon längst zum Reizthema. Jetzt legte der Bürgermeister der Gemeinde Reißeck, Kurt Felicetti (SPÖ) einen Gang zu.
FF Spittal/Drau
Felicetti: „Es geht um Leib und Leben“
Mit einem offenen Brief an das Ministerium will Felicetti die ÖBB in die Pflicht nehmen: „Kostenfaktor hin oder her, da geht es ja nicht nur um die Kosten , sondern um Leib und Leben der Menschen. Diese Einsätze in dem steilen Gebiet sind nicht einfach. Noch ist nichts passiert. Aber wir haben so viele Einsätze, dass die Feuerwehr nicht mehr gewillt ist da hinauf zu fahren. Das ist ja Willkür der ÖBB, die überhaupt nicht reagiert, das ist fast schon mutwillig.“
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Gefordert werden Schutzwände, vor allem nahe den besiedelten Gebieten und Feuergürtel, also breite Streifen mit Erdreich neben den Gleisen, die einen Brand verhindern sollen, wenn glühende Bremsklötze bei Güterzügen weggeschleudert werden.
Neue Brände drohen
Jederzeit kann es wieder zu brennen beginnen, sagte Johann Leitner vom Stockerhof in der Gemeinde Reißeck. Er weiß, dass er und seine Familie nur mit viel Glück von den meterhohen Flammen verschont wurden.
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Schäden noch heute zu sehen
Zuletzt brannte es am 28. März, als ein Güterzug auf der Tauernstrecke beim langen Bremsen wieder einmal Wald und Wiese in Brand steckte. Die Spuren sind heute noch deutlich zu sehen, auch wenn sich die ÖBB wünschen würden, dass wieder Gras über die Sache wächst.
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Hubschrauber kann nicht überall sein
Hofbesitzer Johann Leitner in Reißeck wurde durch den letzten Brand geschädigt. Der Holzvorrat für drei Jahre, den er im Wald unter seinem Hof gelagert hatte, verbrannte fast vollständig.
Leitner: „Das ist eine höchst gefährliche Situation, weil der Hubschrauber kann nicht überall sein. Und wenn sich das weiter hinauf ausbreitet, dann ist das ein unkontrollierter Brand, da gibt es keine Chance mehr das unter Kontrolle zu bringen.“
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ÖBB kündigen Teilnahme an Sitzung an
Ein Interview mit einem Vertreter der ÖBB gab es am Montag für den ORF nicht. In einer knappen schriftlichen Stellungnahme wurde aber zugesichert, dass die ÖBB an einer Sitzung mit Bürgermeistern und dem Bezirkshauptmann am Mittwoch teilnehmen würden. „Man werde mit den Betroffenen an einer Lösung arbeiten“, hieß es.
Link:
- Tauernbahn-Brand: „Feuergürtel“ fehlen (kaernten.ORF.at; 28.3.2017)