„Gailtalbahn“ für Touristen bald auf Schiene?

Die stillgelegte Gailtalbahnstrecke von Hermagor nach Kötschach könnte für touristische Zwecke bald wieder verkehren. Der erste Schritt dazu wurde mit der Gründung eines Vereines „Gailtalbahn“ getan. Bevor wieder Züge auf der Strecke verkehren, braucht es aber eine Anschubfinanzierung.

Gebaut wurde die Gailtalbahn im ersten Weltkrieg. Truppen und Material für die Kämpfe in den Dolomiten sollten schneller und leichter an die Front gebracht werden. Mehr als einhundert Jahre später wurde die Strecke von den ÖBB stillgelegt - mehr dazu in Die letzte Fahrt der Gailtalbahn (kaernten.ORF.at; 11.12.2016).

Gailtalbahn letzte Fahrt ÖBB

ORF/Matha

Die letzte Fahrt der Gailtalbahn - viele nutzten die Gelegenheit, ein allerletztes Mal „einzusteigen“.

Verkehrsreferent Holub unterstützt Verein

Verkehrsreferent Rolf Holub allerdings meint, es wäre wichtig die Gleisanlagen zu erhalten. Deshalb unterstütze er den Verein „Gailtalbahn“. Holub: „Sie wollen die Gleise für touristische Zwecke verwenden, aber auch für Jubiläumszüge und Slow-Food-Events. Es kann ja sein, dass wir in Kärnten wieder einmal Geld bekommen und die Strecke unter Umständen elektrifiziert wird. Wir haben die Gailtalbahn mit der Museumsbahn vom Rosental zusammengebracht, damit das Know-how ausgelotet wird - etwa dazu, was für technische Abnahmen und Lizenzen gebraucht werden.“

300.000 bis 400.000 Euro pro Jahr nötig

Allerdings wird der Verein allein die Erhaltung der Gleise und den Betrieb der künftigen Museumsbahn nicht finanzieren können. Gemeinden, Tourissmus, ÖBB sowie Land und Bund seien mögliche Partner, so Holub: „Trotzdem muss man davon ausgehen, dass sie das ohne Anschubfinanzierung schwer schaffen werden. Wenn man davon ausgeht, dass ein Meter (Anm. der Redakttion: Gleis) pro Monat einen Euro kostet, dann sind wir bei 300.000 bist 400.000 Euro pro Jahr.“

Gailtalbahn

ORF

Allerdings würde die Zeit nun drängen, so Holub. Denn rechtlich gesehen muss die Strecke binnen Jahresfrist wieder in Betrieb gehen, andernfalls würde die Lizenz für den Schienenverkehr auslaufen.

Links: